Eigentlich wird er ja schon seit Wochen befahren, der neue Fahrradweg von der Bibliotheksbrücke an der Nidda entlang. Doch am vergangenen Freitag, 25. Juni, fand die offizielle Eröffnung statt. Mit einigen weit angereisten Gästen.
Bad Vilbel. Da blitzte kurz Freude in Bürgermeister Thomas Stöhr auf (CDU), als er seine Eröffnungsworte für den nur 172 Meter langen Wegeabschnitt sprach und aus den anwesenden Gästen aus Politik, Verwaltung und Bau das Wort „Herzstück“ vernahm. Und tatsächlich ist dieser Teil der Niddaroute, der von der Bibliotheksbrücke bis hin zur Unterführung unter der Kasseler Straße führt, ein durchaus wichtiger Teil innerhalb eines ambitionierten Projekts.
„Denn der Zweckverband Nidda und die Kommunen haben sich bewusst dafür entschieden, einen Teil der Strecke durch die Städte und Gemeinden zu führen“, schildert Stöhr. Und da dort nicht nur Radtouristen unterwegs sind, sondern eben auch Anwohner, musste die Stadt dem Rechnung tragen. Kurzerhand wurde die übliche Fahrbreite von drei Metern mit einem gepflasterten Weg für Radfahrer und Fußgänger um einen Meter verbreitert.
Um Querelen bei der Finanzierung zu vermeiden, hat die Stadt Bad Vilbel dafür 47 000 Euro auf die ursprünglich verplanten 129 000 Euro Baukosten draufgeschlagen (der Zweckverband Niddaradweg finanziert komplett, erhält aber rund 97 000 Euro vom Land Hessen) und den Extra-Weg selbst finanziert. Genauso übrigens wie die Verlegung eines Spielplatzes, der sich jetzt mit einigen neuen Geräten näher am Hallenbad befindet. Zudem mussten Bad Vilbeler etwas länger warten, weil vor dem Radwegebau die Neue Mitte fertig werden sollte.
Der Vorsitzende des Zweckverbands und Bürgermeister von Karben, Guido Rahn (CDU), schilderte, dass in dem seit 2007 bestehenden Regionalpark Niddaroute 21 der insgesamt 94 Kilometer Radweg ausgebaut und dafür 4,2 Millionen Euro investiert wurden. 68 Kilometer der Strecke wurden mit Hinweisschildern versehen. Weitere Eröffnungen, etwa in Niddatal-Assenheim und zwischen Bad Vilbel und Karben stehen in Kürze an.
Rahn hatte aber auch eindringlichere Worte parat. So appellierte er an die anwesenden Landtagsabgeordneten Tobias Utter (CDU) und Jörg-Uwe Hahn (FDP), dass das Land Hessen nicht den Ausbau fordern und Mittel zusagen könne, das entsprechende Geld dann aber erst Jahre später den Kommunen auch auszahle.