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Herr der Tasten

Bad Vilbel. Der Vorsitzende des Gemeinde-Fördervereins Tobias Utter kann sich noch gut an die Zeiten erinnern, in denen die evangelische Christuskirchengemeinde Bad Vilbel ein Zentrum klassischer Kirchenmusik war. Jene Zeiten will man jetzt wiederbeleben.

„In den 60er bis 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es hier viele große Choraufführungen und die damals noch neue große Walcker-Orgel der Christuskirche lockte bekannte Organisten nach Bad Vilbel.“ Doch seit mit Karl-Heinz Broske der letzte hauptamtliche Kirchenmusiker der Gemeinde Ende der 90er Jahre in den Ruhestand ging und die Stelle durch die Landeskirche gestrichen wurde, gab es keine kontinuierliche klassische Chorarbeit mehr in der Kernstadtgemeinde. Das soll jetzt anders werden.

Mit Simon Harden beginnt im Januar 2012 auf Honorarbasis ein Konzertorganist seinen Dienst in der Christuskirchengemeinde. „Er wird ab 9. Januar montags abends einen Gemeindechor anbieten, unser Organistenteam ergänzen und einmal im Monat die Gottesdienste an der Orgel begleiten und auch die projektierte umfassende Sanierung und Erneuerung der Walcker-Orgel begleiten“, erklärt Thorsten Mebus, der für die populäre Kirchenmusik in der Gemeinde verantwortlich ist – immerhin vier Chöre für verschiedene Altersgruppen sowie sieben Bands für die Gottesdienste.

Simon Harden ist ein gebürtiger Ire, lebt aber seit vielen Jahren in Deutschland. Nach seinem Studium der Musikwissenschaften spezialisierte er sich als Konzertorganist und studierte in Deutschland und in Frankreich weiter. Harden lebt in Frankfurt als freischaffender Künstler.

Durch persönliche Beziehungen von Vilbeler Sängerinnen und Sängern wurde der Kontakt zwischen Gemeinde und Organist geknüpft. Pfarrer Klaus Neumeier: „Wir freuen uns sehr, dass mit Simon Harden ein so versierter Kirchenmusiker in unsere Gemeinde kommt“. Möglich ist die Anstellung von Simon Harden nur durch den Förderverein der Gemeinde. Tobias Utter erläutert als Vorsitzender das Konzept: „ Wir hoffen auf aktive Unterstützung aus der Gemeinde, denn nur dann kann das ,Projekt Orgeltöne’ auf Dauer sichergestellt werden.“ Mit der „Aktion 25/100“ werden nun Menschen gesucht, die einen Anteil an der monatlichen Summe von 2500 Euro verbindlich übernehmen. Zum neuen Chor sind alle Musikliebhaber eingeladen; „Notenkenntnisse sind keine Voraussetzung aber nützlich“ fügt Harden schmunzelnd an.

Von Lutz Rosenkranz

Informationen für Spendewillige unter www.christuskirchengemeinde.de.