Bad Vilbel. Der Heilsberger Feuerwehr ist ihr Gerätehaus zu eng. Das Problem dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden, betont Wehrführer Thomas Farr. Spätestens in fünf Jahren, wenn der Fahrzeugentwicklungsplan die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges vorsehe, werde es ernst. Denn die Neuanschaffung passe dann nicht mehr in die jetzige Fahrzeughalle. Das aus den frühen 60er Jahren stammende Gebäude im Samlandweg ist vor zwölf Jahren mit einem Hallenanbau erweitert worden. Dort musste wiederum etwas später das Tor vergrößert werden.
Die technischen Anforderungen an die Fahrzeuge seien stetig gewachsen. Neukonstruktionen bei den Fahrgestellen und in der Abgastechnik würden dazu führen, dass der neue Lkw nicht mehr in der Halle geparkt werden könne. Schon die bisherigen Neuanschaffungen seien Spezialanfertigungen mit niedrigerer Fahrzeughöhe gewesen.
Beim Blick in die Halle fällt die Enge gleich auf: Ein schmaler Gang führt an den Fahrzeugen vorbei ins Innere. Hinter dem großen Lkw bleibt für den Kleinbus nur ein Platz längs der Wand. Nebenan in einer weiteren Halle bleiben zwischen Lkw und Garagentor nur wenige Zentimeter. Räumliche Enge gebe es auch im Innern des Gerätehauses. Wegen der Enge habe die Unfallkasse Veränderungen gefordert, berichtet Farr.
Ein weiterer Grund für die Expansion sei, dass es an Platz fehle, um Angebote für den Feuerwehr-Nachwuchs anbieten zu können. In anderen Stadtteilen gebe es bereits „Bambini“-Gruppen für Kinder ab sechs Jahren. Darauf habe man aber am Heilsberg bislang verzichten müssen, weil es vor dem Feuerwehrhaus, „einer verkehrsintensiven Ecke“, kaum möglich sei, spielerische Angebote zu machen. Dabei ist die Wehr dringend auf Nachwuchs angewiesen.
Abhilfe, so Farr, könne eigentlich nur an einem neuen Standort geschaffen werden. Zwar sei der jetzige mitten auf dem Heilsberg für die Einsätze sehr gut, es mangele aber an Platz für Erweiterungen. Inzwischen bestehe Kontakt zum städtischen Liegenschaftsamt, das mögliche neue Standorte prüfen solle, so Farr.
Der Wehrführer fürchtet jedoch, es gebe kaum Ausweichmöglichkeiten. Weil die Einsatzkräfte binnen zehn Minuten vor Ort sein müssten, würde ein abgelegener Standort etwa beim Bürgerhaus nicht in Frage kommen. Blieben, so Farr, die Kurve in der Straße Am Hang, der Bolzplatz, die Ami-Wiese, wo es aber noch keinen Bebauungsplan gebe, und die Zigeunerwiese, die allerdings als ehemalige Mülldeponie erst teuer saniert werden müsse.
Wenn man sporadisch nachbessere, „dann holen einen die Probleme in relativ kurzer Zeit wieder ein“, ist Farrs Plädoyer für eine Neubau-Lösung.
Das Heilsberger Feuerwehr-Gerätehaus entspreche „absolut den geltenden Richtlinien“, betont hingegen Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU). Die Stadt habe alle Gebäude mit Millionenaufwand entsprechend angepasst. Dennoch sei es wünschenswert, dort zusätzlichen Raum zu schaffen, wenn in fünf Jahren das neue Fahrzeug komme. Es gebe aber nicht „von heute auf morgen Handlungsbedarf“, so Stöhr. Zunächst müsse nach Erweiterungsmöglichkeiten am jetzigen Standort gesucht werden. „Wenn es nicht geht, kann ich aber auch einen Neubau nicht ausschließen“, räumt der Bürgermeister ein.