Bad Vilbel. Mit 6500 Euro Barem suchten zwei maskierte Räuber am Donnerstagmorgen das Weite. Sie hatten um 8.30 Uhr auf dem Heilsberg in der Alten Frankfurter Straße die in einer Änderungsschneiderei untergebrachte Poststelle überfallen. Inhaber Mustafa Karakelle (47) erlitt einen Schock, wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Die Tage der Heilsberger Poststelle scheinen damit gezählt. Nach dem neuerlichen Raubüberfall rechnet der Heilsberger Ortsvorsteher Klaus-Peter Schulz damit, dass die Poststelle nicht weiter in diesem Geschäft betrieben wird. Die Posthalterin und Tochter des Geschäftsinhabers habe beim letzten Überfall angekündigt: „Noch einmal und ich gebe auf!“
Mustafa Karakelle, der in Langen wohnt, war wohl wie jeden Morgen kurz vor der Öffnung seiner Änderungsschneiderei und Reinigung auf den Heilsberg gekommen. Der Eingang des Hauses Alte Frankfurter Straße 29 liegt abseits der Straße und ist durch eine Garteneinfriedung von außen kaum einzusehen. Nur vom Nachbarhaus ist von einem Fenster ein direkter Blick auf den Eingang möglich.
Raubüberfälle auf die Heilsberger Post sind fast schon an der Tagesordnung. Sehr häufig ist diese Postfiliale überfallen worden und just als jene Filiale schräg gegenüber der jetzigen Poststelle, mit hohem Aufwand dem üblichen Sicherheitsstandard angepasst worden war, machte die Post dicht. Die darauf hin in der Friedensstraße eröffnete private Poststelle war ebenfalls überfallen und aufgegeben worden. Mustafa Karakelle und seine Tochter ließen sich für eine Eröffnung gewinnen und wurden nunmehr zum zweiten Mal Opfer von Räubern. Ortsvorsteher Schulz reagierte genervt: „Jetzt werden wir wohl wieder suchen müssen. Die Post bezahlt nicht viel. Die macht es sich sehr leicht“. (hgm)