Bad Vilbel. Die finale Staffel des Fantasy-Epos »Game of Thrones«, kurz GoT, ist da. Dass sich auf die neuen Folgen der erfolgreichsten TV-Serie der Welt auch mancher in Bad Vilbel freuen dürfte, verrät ein Wandbild in der Friedberger Straße. Es zeigt Serienheldin Daenerys Targaryen, gespielt von Emilia Clarke, die in GoT als Eroberin versucht, die sieben Königslande einzunehmen. Ganz gute Chancen hat sie wohl, denn sie wird von drei feurigen Drachen unterstützt, von denen einer auf dem Kunstwerk zu sehen ist, das der international bekannte Graffiti-Künstler Case geschaffen hat.
Den Auftrag dazu gegeben hat dem Frankfurter niemand anderes als Festspielintendant Claus-Günther Kunzmann. »Im Rahmen des Quellenfestes suchen wir vom Stadtmarketing immer eine freie Hauswand, die gestaltet werden kann. Als bekennender Fan von GoT habe ich meine zur Verfügung gestellt, allerdings mit der Themenvorgabe«, sagt er. »Und da ich auch ein Faible für Drachen habe, war das Motiv schnell gefunden.« Gesprayt wurde bereits im vergangenen Jahr.
Gemeinsam mit einem Milliardenpublikum fiebert der 61-Jährige nun auch dem Ende der von Autor George R. R. Martin erdachten Erzählung rund um mittelalterliche Hof-Intrigen, Schlachten und Familienehre entgegen. Als großer Fan von Shakespeare, hier insbesondere der von ihm verfassten acht Historien zu den Rosenkriegen, sei der Sprung zu Game of Thrones nicht so weit: »Mir haben bereits in den Büchern die unerwarteten Wendungen ausgesprochen gut gefallen«, erzählt Kunzmann. »Es gibt viele intelligent ausgefeilte Charaktere, deren Schicksale ich gespannt verfolge.«
Dass ihn gerade Drachenkönigin Daenerys in den Bann gezogen hat, ist kein Zufall: Drachen seien seine Lieblingstiere, verrät der Ur-Vilbeler. Seine Sympathien reichen von Bonzo aus »Der kleine dicke Ritter« über von Frau Malzahn von Jim Knopf bis hin zum schatzbewachenden Drachen in den Nibelungen-Sagen. »Mein Handgelenk ziert natürlich ein Armband mit Drachenmotiven«, sagt Kunzmann. »Und, dieses Geheimnis möchte ich hier verraten, ich gehöre zu den wenigen Menschen, die wissen, dass es Drachen gibt, auch wenn diese derzeit alle schlafen.« (ag)
Von Alexander Gottschalk