Bad Vilbel. Am Donnerstagvormittag vergangener Woche fiel im Saal 102 des Amtsgerichtes Frankfurt am Main der Hammer des Auktionators: Das vierstöckige Gebäude in der Frankfurter Straße 67 von Bad Vilbel samt zweier Mehrfamilienhäuser Am Felsenkeller 18 und 18 a und dem seit 1972 auf dem Grundstück befindlichen Fahrradladen mit Werkstatt haben einen neuen Eigentümer.
Erfolgreichste Bieter in einem großen Konkurrenzfeld, darunter sogar ein Interessent aus China, waren die Brüder Manfred und Rainer Waltz aus Bad Vilbel, die für 3,26 Millionen Euro den Zuschlag bei der Zwangsversteigerung erhalten haben.
40 Interessenten
Das 2104 Quadratmeter große Gelände stand zuletzt unter der Zwangsverwaltung einer Hamburger Bank, weil die ehemalige Besitzerin, eine Vilbeler Immobilienfirma, ihre Schulden nicht mehr habe bezahlen können (der BVA berichtete).
Die neuen Eigentümer bekommen die Immobilie jedoch lastenfrei – also ohne die mehrere Millionen Euro Schulden, die darauf lagen. Für die rund 40 Mieter – Privatleute, aber auch Ärzte, Therapeuten und Geschäfte, wie eine Parfümerie und McPaper (mitsamt Postfiliale) – werde sich nichts ändern, hieß es seitens des Unternehmens, das für die Bank die Zwangsversteigerung betreut hatte. Die Immobilie sei eine „lukrative Geldanlage“ – auch wenn sie optisch nicht diesen Eindruck mache und teils sanierungsbedürftig sei. Vor der Versteigerung machten sich etwa 40 Interessenten vor Ort ein Bild von dem Areal; abgegeben wurden letztlich sogar rund 100 Gebote. Nach knapp einer Stunde war der Nervenkrieg vorbei, die Vilbeler Brüder neue Besitzer der Immobilie. Man habe Pläne, wolle sich aber darüber jetzt noch nicht äußern, zumal es noch eine zweiwöchige Einspruchsfrist gebe, sagte einer der Käufer. Er betrachte die Immobilie jedoch keinesfalls als „Spekulationsobjekt“, sondern als langfristige Vermögensanlage. Im Rathaus der Quellenstadt war man mit dem Ergebnis der Auktion zufrieden: „Ich freue mich, dass eine Bad Vilbeler Familie in der Stadt investiert hat“, erklärte Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr gegenüber der Presse. Zufrieden mit dem Versteigerungsergebnis zeigte sich auch die Bank, schließlich lag der Zuschlag deutlich über dem angesetzten Verkehrswert von geschätzten 2,9 Millionen Euro. (zlp/sam)