Bad Vilbel. Das ist doch unser Wasser!“ Günther Hinkel (69) ist begeistert. Der Senior-Chef von Hassia-Mineralquellen in Bad Vilbel staunt nicht schlecht, als er auf der FNP-Titelseite Angela Merkel, George Bush und die anderen Regierungschefs der G8-Staaten beim Gipfel in Heiligendamm sieht – mit Glasflaschen vor sich, die er nur allzu gut kennt. Zwar handelt es sich nicht um die vor allem in Hessen verbreiteten Premium-Marken Hassia, Elisabethen oder Rosbacher. Aber immerhin um ein Produkt seiner Unternehmensgruppe: Glashäger. Das in Bad Doberan ansässige, 1908 gegründete und seit Oktober 2005 zu Hassia gehörende Unternehmen ist Marktführer in Mecklenburg-Vorpommern. Und Hauslieferant des Kempinski-Hotels Heiligendamm, in dem die Staats- und Regierungschefs in der vergangenen Woche tagten. „Im Herbst 2006 fragte uns das Auswärtige Amt, ob wir den Gipfel mit Mineralwasser beliefern können“, schildert Mathias Gersonde vom Glashäger-Marketing die Ereignisse. Voraussetzung war, dass das Unternehmen ein Sonderetikett für das G8-Treffen auf den Flaschen anbrachte. Rund 25 000 Liter brachte die Hassia-Tochter als Sonderlieferung mit zwei Lkw für die Politiker, deren Stäbe und die vielen hundert Journalisten ins Hotel – das Außenministerium zahlte. Weite Wege mussten nicht zurückgelegt werden. Schließlich liegt die Abfüllanlage nur knapp außerhalb des Gipfel-Sicherheitsbereiches. Eine Reaktion auf das kredenzte Wasser gibt’s von Kanzlerin Merkel bislang nicht. Aber Gersonde ist trotzdem stolz, dass Glashäger den Politikerdurst erfolgreich löschte. (zlp)
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