Bad Vilbel. 50 Euro-Paletten waren nötig, um 4444 Kästen mit 26 666 Einwegflaschen zu jeweils anderthalb Litern Mineralwasser und Erfrischungsgetränken auf zwei Sattelschlepper zu verladen. Das Frachtgut im Wert von rund 8000 Euro hat Hassia Mineralquellen für Flutopfer in England gespendet und nach den dortigen Überschwemmungen, bei denen viele Haushalte tagelang von Trinkwasser abgeschnitten, auf den Transport geschickt.
Transfer und Spende wurden zusammen mit der Frankfurter Schenker Deutschland AG und der Hilfsorganisation Luftfahrt ohne Grenzen (LOG) realisiert. Bestimmt ist das Grundnahrungsmittel für die 75 000 Einwohner der Stadt Tewkesbury in der Grafschaft Gloucestershire. Dort herrschten chaotische Zustände, wie Steven Atkinson, Reporter beim Guardian, den Spendern in einer Live-Schaltung bestätigte. Die Stadt war komplett überflutet. 10 000 Häuser sind nicht mehr bewohnbar. Mehrere Menschen kamen ums Leben, als sie versucht hatten, mit einem Boot eine der Wasserausgabestellen des Katastrophenschutzes zu erreichen. Rund 150 000 Menschen in der Grafschaft Gloucestershire hatten kein sauberes Leitungwasser. Weitere 250 000 Bürgern waren davon bedroht ebenfalls von der Versorgung abgeschnitten zu werden.
„Wir haben das Ausmaß der schwersten Überschwemmungen seit 60 Jahren in Großbritannien in der Presse und den Nachrichten verfolgt. Für uns war es keine Frage, dort schnelle Hilfe anzubieten, wo sie am dringendsten gebraucht wird“, sagte Hassia-Seniorchef Günter Hinkel, dessen Schwiegertochter aus England stammt. „England ist gegenüber Deutschland im Bereich des Mineralwasserangebotes in Flaschen ein Entwicklungsland“, fügte Hinkel hinzu. (fau)