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Hamlet in der Burg – Festspiele 2009: Auftakt mit Komödie „Floh im Ohr“ • Musical „Cabaret“

Bad Vilbel. Sein oder Nichtsein – diese Frage stellt sich in der kommenden Burgfestspiel-Saison lediglich auf der Bühne in Shakespeares „Hamlet“, einer der fünf Eigenproduktionen. Bei der Vorstellung des Programmes für 2009 setzten Kulturdezernent Dr. Thomas Stöhr und Festspiel-Intendant Claus-Günther Kunzmann vor allem auf Bewährtes, das aber mit einem Spielplan, der „sehr ambitioniert ist“, so Stöhr. Dabei wolle man Qualität bieten und dennoch „dicht an den Wünschen unseres Publikums“ bleiben. Damit soll erneut die 70 000er-Marke bei den Zuschauern erreicht werden.

Als erste von 150 Vorstellungen ist am 5. Juni Georges Feydeaus Boulevard-Komödie „Floh im Ohr“ zu sehen, ein Stück, in dem laut Kunzmann „alle Register gezogen“ werden: „Der anonyme Brief, der eifersüchtige Ehemann mit Pistole, der Mann mit Sprachfehler, die Doppelrolle von Ehemann und Hausdiener im ,Hotel zum galanten Kätzchen’“. Dies sei ein schönes Eröffnungsstück für einen richtig „packenden Theatersommer“, findet der Intendant.

Das Musical „Cabaret“ hat am 10. Juni Premiere und liefert, so Kunzmann, auch das Leitmotiv der Festspiele mit der Textzeile „Lasst Eure Sorgen zu Hause!“ Nicht mehr im Angebot sind die „Best of“-Musical-Shows. Dafür gibt es seit diesem Jahr die Schlager-Revuen. Sie werden ab 26. Juni fortgesetzt mit dem 60er-Jahre-Potpourri „Minirock und Hitparade“.

Schon zum dritten Mal sind die strippenden Proletarier in der „Ladies Night“ zu sehen – mit dem Prädikat „Jetzt aber Kult!“. Die Nachfrage sei ungebrochen, so Kunzmann. Neun Aufführungen wird es ab 18. Juni mit einer bunten Song-Mischung von Roy Black bis Rolling Stones geben. Als fünfte Eigeninszenierung der Festspiele debütiert schließlich „Hamlet“ am 1. Juli mit „einer sehr zeitgemäßen Handlung“, weil er die Sinnfrage stelle, so der Intendant.

Fast vollständig ist schon das Matinee-Programm, das am 7. Juni mit einem Gastspiel des „6 Zylinder“-A-capella-Ensembles beginnt. Ebenfalls wiederholt zu Gast sind Christian Quadflieg (9. August), das Frauen-Ensemble „Female Affairs“ (16. August), die „Jackson Singers“ (23. August) und Walter Renneisen (30. August). Auch das Kabarett „Leipziger Pfeffermühle“ (7. Juni) und Lisa Fitz (2. Juli) sind in der Burg bereits bekannt – wie auch das Klezmer-Ensemble „Giora Feidman Trio“ (17. August). Die Tradition des melancholischen portugiesischen Fado präsentiert die Sängerin Misia am 5. August.

Vom Spätprogramm im Burgkeller ist bislang nur Bodo Kirchhoffs Solo „Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf“ (13. Juni) bekannt. Unterstützt werde dieser Striptease von der Sanierung des undichten Burgkellers, bei der die Deckenfolie wegfalle und einen ungehinderten Blick auf das Deckengewölbe erlaube, so Stöhr. Das Kindertheater mit zwölf Stücken und 25 Aufführungen startet am 6. Juni mit der „Hexe Lilli“.

Die Eintrittspreise für 2009 werden leicht geändert: Karten der Kategorien A und B kosten zwei Euro mehr, die Kategorien C und D verbilligen sich im selben Umfang. Tickets sind ab kommendem Montag, 3. November, im Verkauf, können auch zu Hause ausgedruckt werden. www.kultur-bad-vilbel.de, Kartentelefon (0 6101) 55 94 55