Die Sanierung des Karbener Hallenbades wird teurer als bisher geplant. Neu entdeckte Schäden sind die Ursache. Diese Nachrichten teilte Bügermeister Guido Rahn (CDU) anlässlich der Grundsteinlegung zum Sauna-Anbau in der vergangenen Woche mit. Und eine weitere schlech- te Nachricht: Die Bauarbeiten werden wohl ein halbes Jahr länger dauern.
Karben. Endlich läuft die Sanierung des in die Jahre gekommenen Hallenfreizeitbades, der neue Sauna-Anbau ist schon erkennbar. Nun wurde ein Grundstein in einer Wand des künftigen Foyers eingelassen. Trotzdem wollte keine richtige Freude aufkommen. Denn die Sanierungsarbeiten liegen Wochen im Verzug. Und sie werden sich wohl noch das ganze Jahr hinziehen. Die Sanierung wird zudem teurer werden als die bisher geplanten 3,2 Millionen Euro.
„Es dürften an die vier Millionen Euro werden“, schätzt Bürgermeister Guido Rahn (CDU). Genaue Zahlen will Stadtwerke-Stadtrat Michael Ottens (FW) zunächst den Stadtverordneten vorlegen. Doch Erfreuliches gibt es auch zu melden: „Der Zuschuss des Landes ist doppelt so hoch ausgefallen wie erwartet“, sagt Rahn. Statt kalkulierter 450 000 gibt es 900 000 Euro.
Schuld an der Kostensteigerung: Die Schäden am Beton sind schwerer, als bislang vermutet. Die Stadt hatte zwar im vergangenen Sommer extra das Bad akribisch untersuchen lassen. Doch dass die Chlor-Ausgasungen des Schwallwasserbehälters unter dem Schwimmbecken den Beton binnen 31 Betriebsjahren derart massiv zerstört haben, „das wurde erst jetzt sichtbar“, erklärt Reinhard Wortmann (CDU) von der Betriebskommission. Bad-Mitarbeiter Nils Kriener erklärt in den Katakomben warum: „Die Schäden lagen hinter Verkleidungen und Rohrleitungen. Erst als das alles für die Sanierung demontiert wurde, hat man gemerkt: Oh, da ist noch etwas.“ Inzwischen haben Fachleute die Schäden gesichtet und es ist klar: Weil statische Schäden drohen, muss der Beton zusätzlich auf 40 Quadratmetern Fläche saniert werden. Bis zu sechs Zentimeter stark müsse er entfernt werden, erklärt Wortmann. „Das sind einige Tonnen.“
Wetter bremst
Die Zusatzarbeiten verlangsamen nun den gesamten Bauablauf. Denn erst müssen die Schäden im Keller beseitigt werden, bevor in der Schwimmhalle weitergearbeitet werden kann.
Ebenso bremst das Wetter. Von dem Gebäuderiegel der zukünftigen Sauna, der vor das alte Bad gestellt wird, stehen bisher nur einige Wände. „Eigentlich wollten wir schon viel weiter sein“, seufzt Bürgermeister Rahn.
Einiges schon erledigt
Auch die Sanierung im Bad selbst ist betroffen. Denn weil das Wetter zu kalt ist, können diverse Arbeiten nicht starten, etwa das Fliesenlegen. Dabei sind einige Gewerke schon weit gediehen: Die Holzsanierung im Dach etwa ist beendet und die neuen Fenster lassen bereits das Tageslicht hell in die große Schwimmhalle hineinfluten. Ursprünglich sollte das Bad Ende Februar wieder öffnen, die Sauna etwas später.
Schon nach ersten Verzögerungen beim Rückbau in den ersten Wochen war der Termin auf Mai verschoben worden. Nun legt sich Stadtrat Ottens gar nicht mehr fest: „Ich habe die Hoffnung, dass wir im vierten Quartal wieder öffnen können.“ Und Guido Rahn hat gelernt: „Wenn man ein Bad saniert, erlebt man sein blaues Wunder.“ (den)