Bad Vilbel. Bad Vilbel boomt. Das Gewerbe blüht, und vor allem ist die Kurstadt ein begehrter Wohnstandort am grünen Rand der Metropole Frankfurt. Und ihre Attraktivität soll weiter steigen. Am Samstag erfolgte der erste Spatenstich für die Europäische Schule RheinMain im Ortsteil Dortelweil. Nach 13 Monaten Bauzeit soll das Gebäude soweit fertig sein, dass der Unterricht beginnen kann. Sie wird bis zu 500 Schüler aufnehmen können. Als Abschluss wird das international anerkannte „International Baccalaureat (IB)“ angeboten. Ein Ausbau mit einem Gymnasium ist geplant. Das Schulgeld beträgt bis zu 12 000 Euro im Jahr, zehn Prozent der Plätze sollen Stipendiaten erhalten. Die Schule soll vor allem für Angestellte der Europäischen Zentralbank sein, die ihre Kinder hierhin schicken wollen.
„Somit wird die Schule ein hervorragender Standortfaktor für meine Heimatstadt Bad Vilbel sein“, sagt Hessens Justizminister Jörg-Uwe Hahn, einer der Väter dieses Projekts. Die Erfahrungen in Oberursel zeigten, dass eine hervorragende, international ausgerichtete Schule wie ein Magnet wirke. Das Angebot richte sich vornehmlich an Eltern, die im Auftrag der EZB oder anderer europäischer Institutionen für begrenzte Zeit nach Frankfurt abgeordnet oder gerufen werden und anschließend in andere Metropolen der EU der Welt weiterziehen. Für deren Kinder schafft Bad Vilbel ein schulisches Angebot. „Und wir laden gleichzeitig die Eltern ein, hier zu wohnen und Steuern zu zahlen.“ Die international ausgerichtete Schule knüpfe an das Schulangebot im angelsächsischen Sprachraum an und ermögliche den Kindern einen nahtlosen Wechsel, wenn sie mit ihren Eltern umziehen. Die Brüsseler EU-Kommission und der Oberste Rat der Europäischen Schulen (ORES) hatte Anfang Dezember einstimmig für die Errichtung einer Europäischen Schule Rhein-Main entschieden. Ebenso hatte der Oberste Rat der Europäischen Schulen das Konformitätskonzept im Frühjahr einstimmig genehmigt, so dass deren Gründung in Konformität zum Europäischen Schulsystem erfolgen könne, berichtet Europaminister Hahn. (sam) Seite 3