Bad Homburg. Die AOK Hessen ist ohne Zusatzbeitrag ins Jahr 2010 gestartet. Das hat der Verwaltungsrat der Gesundheitskasse kurz vor Weihnachten in Gießen beschlossen. Konkret bedeutet das: AOK-Mitglieder müssen nicht tie-fer ins Portmonee greifen.
Die gesetzlichen Krankenkassen bewegen sich derzeit in einem sehr von Veränderungen geprägten Marktumfeld. Die Einführung des Gesundheitsfonds hat die Preisunterschiede 2009 zunächst ausgeglichen. Damit hat der Preis als Wettbewerbskomponente kurzfristig an Bedeutung verloren. Mit den zu erwartenden ersten Zusatzbeiträgen einzelner Krankenkassen wird er aber wieder erheblich an Bedeutung gewinnen. „Zusatzbeiträge wurden vom Gesetzgeber für den Fall vorgesehen, dass eine gesetzliche Krankenkasse nicht mit den ihr zugewiesenen Mitteln aus dem Gesundheitsfonds auskommt“, erklärt Dr. Wilfried Boroch, verantwortlich für die Unternehmenspolitik bei der AOK Hessen. Sie werden von den Kassen individuell festgelegt und dürfen höchstens einem Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen eines Versicherten entsprechen. Da aber auch hier die Beitragsbemessungsgrenze gilt, beträgt der maximale Zusatzbeitrag 2010 37,50 Euro pro Monat. „Dass die AOK Hessen auf einen solchen Beitrag verzichten kann, verdankt sie in erster Linie ihrer soliden und weitsichtigen Finanzpolitik der vergangenen Jahre“, so Boroch.
Bei Zusatzbeitrag darf gekündigt werden: Wichtige Information für alle Versicherten: Erhebt die eigene Krankenkasse einen Zusatzbeitrag oder erhöht sie ihn, kann die Mitgliedschaft im Rahmen eines gesetzlich geregelten Sonderkündigungsrechts sofort gekündigt werden – ohne Angabe von Gründen. Dafür reicht ein formloses Schreiben, das man am besten persönlich abgeben oder als Einschreiben mit Rückschein versenden sollte.