Bad Vilbel. Die Festwochen in der Quellenstadt finden kein Ende. Nach der feierlichen Eröffnung der Stadthalle Vilco und dem Start der Burgfestspiele in der Wasserburg folgte am Freitagnachmittag die nächste Feierlichkeit: die Einweihung des Günther-Biwer-Platzes vor der Vilco und dem Kurhaus.
Den Anfang machte Thomas Stöhr, der auch die Veranstaltung moderierte. Stöhr war auf Biwer als Bürgermeister gefolgt, weswegen es ihm »eine besondere Freude ist, durch die Einweihung des Platzes zu führen«. Stöhr erinnert sich daran, dass Biwer das Quellenfest ins Leben gerufen habe. »Deswegen hätte es Günther Biwer bestimmt sehr gefallen, dass dieser Platz zur Eröffnung des Quellenfests eingeweiht wird«, ist er sich sicher. Stöhr, ebenfalls Ehrenbürgermeister der Stadt, bedankte sich bei allen zuständigen städtischen Gremien, dass sein Vorschlag, diesen Platz nach Biwer zu benennen, angenommen worden war.
Den ersten Programmpunkt des Nachmittags gestaltete die Familie von Günther Biwer. »Günther war ein Familienmensch. Er musizierte und rezitierte oft in den Kreisen seiner Familie«, sagte Stöhr. Deshalb standen seine Passion zur Literatur und der Musik im Mittelpunkt des Programms, das die Familien Biwer und Langheim konzipierten. Christoph Emmanuel Langheim, Hagit Halaf und ihre Kinder Oriel Langheim-Halaf und Juval Langheim-Halaf spielten von Marc-Antoine Charpenter »Te Deum: Prélude«. Anschließend las Michael Biwer, Sohn des Ehrenbürgermeisters, »Der Oberaffe« von Manfred Kyber. Die Geschichte zählte zu Biwers Lieblingsstücken.
Damit auch in der Zukunft die Bürgerinnen und Bürger Bad Vilbels einen Eindruck von Biwer erhalten, werden am und um den Platz herum künftig auf sieben Bodenplatten Zitate des ehemaligen Rathauschefs zu lesen sein. »Diese sollen an Günther Biwers Humor und den Einsatz für die Stadt Bad Vilbel erinnern«, sagte Stöhr.
Vier der sieben Zitate, die aktuell noch auf Info-Wänden zu lesen sind, präsentieren Weggefährten des Ehrenbürgermeisters. Prof. Jörg Heyer war ein enger Vertrauter von Biwer und »stand ihm bei kulturellen Entscheidungen bei«, erklärte Stöhr. Das Zitat »Du kannst mit einem kleinen Witz eine ganze Gesellschaft erreichen« solle Biwers Lachen, das sein Markenzeichen und weit über die Grenzen von Bad Vilbel hinaus bekannt gewesen sei, symbolisieren, erklärte Heyer. »Er hat nie über Menschen gelacht. Sein Lachen war stets herzlich und nicht verletzend.« Auch Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann, Günter Hinkel, der Geschäftsführende Gesellschafter der Hassia-Unternehmensgruppe, und der aktuelle Bürgermeister Sebastian Wysocki stellten Zitate vor, die Biwer charakterisieren und sein Wirken auf die Stadt herausstellten. Zum Abschluss spielte eine kleine Gruppe der Bad Vilbeler Stadtkapelle, die »stellvertretend für Biwers Engagement in den Bad Vilbeler Vereinen heute anwesend ist«, sagte Stöhr. Mit dem Song »Over the rainbow« aus dem Film »The Wizard of Oz« war der neue Günther-Biwer-Platz offiziell eingeweiht.
Von Patryk Kubocz