Niederdorfelden. Auch in der Gemeindekasse des 3000 Seelen zählenden Ortes Niederdorfelden scheint der Wirtschaftsaufschwung nun angekommen zu sein. Denn Bürgermeister Matthias Zach (Grüne) konnte vor wenigen Tagen seinen Gemeindevertretern nicht nur einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf 2008 vorlegen. Der Rathauschef schloss sogar mit einem deutlichen Plus von 351 090 Euro ab, so dass die Gemeinde nun wieder über ein kleines Finanzpolster von rund 320 000 Euro verfügt.
Allerdings verband Zach mit der frohen Botschaft sogleich die Bitte, diesen Überschuss nicht umgehend für Ausgabensteigerungen zu verwenden. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, wie schnell man mit den Ausgaben ins Minus rutschen könne. In solch einem Fall habe die Gemeindevertretung nur wenig Handlungs- und Gestaltungsspielraum. Deshalb hat der Rathauschef in seinem Entwurf für das kommende Jahr den Verwaltungshaushalt auch nur von 6,9 Millionen Euro in diesem Jahr auf 7,1 Millionen Euro im nächsten Jahr anwachsen lassen. Einen Schwerpunkt bei den Ausgaben spielen dabei erneut die Personalkosten. Sie steigen nämlich im kommenden Jahr um 70 430 auf 1,62 Millionen Euro und verschlingen damit 22,8 Prozent des Gesamthaushaltes. Der Anstieg resultiert aus der Mehrbelastung durch die Umstellung der bisher kameralen auf die demnächst doppische Buchführung. Außerdem ist eine Erhöhung des Betreuungs-Personals in den Kindertagesstätten durch die Ausweitung des Betreuungsangebotes geplant.
Im Investitionshaushalt, der sich auf rund 730 000 Euro beläuft, sind für das kommende Jahr unter anderem der Anbau zusätzlicher Räume für die Kinder-Lobby (200 000 Euro) sowie die Errichtung einer weiteren Urnenwand auf dem Friedhof (50 000 Euro) verzeichnet. Zusätzlich ist die Instandsetzung der Hoffläche Bauhof (50 000 Euro) geplant.
Trotz der insgesamt guten Einkommenslage musste Zach jedoch drei Gebührenerhöhungen für das nächste Jahr ankündigen. So plant er die Grundsteuer B, die alle Haus- und Grundstückseigentümer betrifft, von 280 auf 290 Prozentpunkte ansteigen zu lassen. Auch die Kanalbenutzungsgebühren sollen dann von 2 Euro auf 2,30 pro Kubikmeter entnommenen Frischwassers und von 0,35 Euro auf 0,40 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche steigen. Auch ein Anstieg des Essengeldes in den Kindertagesstätten um 20 Cent pro Essen müssen die Eltern ab dem nächsten Jahr in Kauf nehmen: Ein Anstieg von 60 auf 64 Euro pro Monat ist geplant. Dafür erhielten ihre Kinder dann aber „gentechnisch unveränderte Lebensmittel“, so der Bürgermeister. (jwn)