Die Sport- und Spielgemeinschaft (SSV) Heilsberg steht vor großen Herausforderungen. Der Kunstrasenplatz muss erneuert werden, für die Hallensportler wird es trotz neuer Sporthalle eng, weil die bisher zusätzlichen Sporthallen zurzeit als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden müssen.
Bad Vilbel. Die Nachrichten sind für die etwa 50 Anwesenden bei der Mitgliederversammlung nicht gerade motivierend, die SSV-Vorsitzender Klaus Peter Schulz in seinem Jahresbericht vorträgt. Die Sportanlage ist in vielen Teilen sanierungsbedürftig, erläutert er und auch Raumprobleme machen den Aktiven zu schaffen. Ein Hackerangriff hatte zu allem Verdruss zwischenzeitlich auch noch die Vereinswebseite lahmgelegt.
Der Kunstrasenplatz bedarf einer kostenintensiven Erneuerung. Eine Totalsanierung kann bis zu 250 000 Euro kosten, je nach Untergrund, heißt es auf Nachfrage beim Landessportbund Hessen (LSB), der bereits 2014 den Platz inspiziert und als sanierungsbedürftig befunden hatte.
Die Lebensdauer betrage bei einem Kunstrasenplatz zwischen acht und zwölf Jahren, so Jens Prüller, Leiter der Fachdienststelle Sportinfrastruktur des LSB. „Dann muss er erneuert oder stillgelegt werden.“ Die Unfallgefahren entstünden unter anderem durch freiliegendes Gewebe, das bilde gefährliche Stolperfallen, erläutert Prüller. „Das ist ähnlich wie bei einem abgenutzten Teppich.“ Die Verkehrssicherungspflicht liege bei der Stadt. „Unfälle hat es schon gegeben“, sagt Schulz. Wann die Reparaturen erfolgen, „ist noch offen“, sagt er, doch die Kosten sollen in den städtischen Haushalt für 2017 eingestellt werden.
Ärger mit Nachbarn
Die Alternative, den alten Rasenplatz zu nutzen, birgt ein weiteres Problem. Dort fehlt es an der Flutlichtanlage, die in der dunklen Jahreszeit den Platz ausleuchtet. Schulz: „Wir sind in Bad Vilbel der einzige Verein, der keinen beleuchteten Rasenplatz hat.“
Ärger gibt es auch mit den Nachbarn. Nicht nur sind die Flutlichtanlagen in unmittelbarer Wohnungsnähe ein „Totschlagargument“ gegen abendliche Sporttreibende. Offene Zauntüren luden in der Vergangenheit private Platzbenutzer zum Kicken mit entsprechendem Lärm ein, was jedoch in der Zwischenzeit abgestellt werden konnte, so Schulz.
Wegen des als Flüchtlingsunterkunft genutzten Georg-Muth-Hauses, das bis dahin noch Übungs- und Trainingsräume vorhielt, wird es für die Hallensportarten eng, erläutert Schulz. Die neue Sporthalle sei in den Kernzeiten zwischen 17 und 22 Uhr ausgelastet. So müssten etwa die Boxer Ring und Sandsäcke nach dem Training abbauen, um der Fußballjugend in den Wintermonaten Platz zu schaffen. „Wir trainieren nur mit halber Kraft“, sagt Trainer Matthias Handke.
Neue Raumprobleme
„Es besteht ein zusätzliches Raumproblem für die Unterbringung der Sport- und Turngeräte“, sagt Schulz. Ausweichmöglichkeiten in die Ernst-Reuter-Schule fallen ebenso weg, weil ein Wasserschaden das Parkett in Mitleidenschaft gezogen hat. Dort hatte die Tanzsportgruppe eine vorübergehende Trainingsstätte gefunden als Ersatz für das belegte Georg-Muth-Haus.
Erschwerte Verhältnisse auch bei den Tischtennisspielern: Die in der Brunnenschule genutzte Turnhalle steht als vorübergehende Flüchtlingsunterkunft ebenfalls nicht mehr zur Verfügung.
Sanierungsbedürftig ist auch das Vereinsheim. Die Stadt hat dem SSV das Gebäude für die nächsten 20 Jahre überschrieben. Grund und Boden bleiben jedoch weiterhin im Eigentum der Stadt. „In der Vergangenheit hatten wir Wasserschäden“, sagt Schulz
Doch am Ende gibt es auch Erfreuliches: Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Michael Epp, Bernhard Lihl und Iwona Ledwa geehrt. 40 Jahre dabei sind Manfred Koester und Annette Wietrzynski. Auf eine 50-jährige Mitgliedschaft blicken Ulrich Riemann, Peter Wagner, Betina Emmerich-Grüning und Ingeborg Spieshöfer zurück.