Karben. Die Pläne für das Neubaugebiet Sauerborn im Norden von Kloppenheim werden wohl noch einmal umgekrempelt. Gegenüber der vom Rathaus vorgelegten Variante mit 54 Bauplätzen wünscht sich die Koalition aus CDU, FWG und FDP mehr Einzelhausgrundstücke und weniger Möglichkeiten zum Bau von Reihen- und Doppelhäusern.
„Wir wollen einfach vermeiden, dass wir wieder sehr kleine Grundstücke bekommen“, sagt Bodo Macho (FWG). Stattdessen solle sich das 4,3 Hektar große Neubaugebiet der Ortslage anpassen. „Keine Schachtelhäuschen, das wollen wir vermeiden“, mahnt Guido Rahn (CDU), Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses. Damit habe man im Brunnenweg, in Petterweil und Burg-Gräfenrode schlechte Erfahrungen gemacht, berichtet FWG-Fraktionschef Michael Ottens.
Planerin Elisabeth Schade und Gunther Thias von der Hessischen Landgesellschaft (HLG) – die das Gros der Flächen besitzt und das Areal auf eigene Kosten entwickeln will – erklären, dass die Planungen den Wünschen aus dem Rathaus entsprechen. Zudem wünsche sich die HLG größtmögliche Flexibilität beim Zuschnitt der Grundstücke: „Wir wissen alle nicht, wie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sein werden, wenn das Gelände in zwei Jahren baureif wird“, sagt Thias. „Es nutzt nichts, wenn wir Grundstücke von 400 oder 500 Quadratmetern vorsehen und können sie dann nicht verkaufen.“ Unklar sei, ob dann mehr Einzel-, Doppel- oder Reihenhäuser gefragt seien. „Ich sehe nichts, was dagegen spricht, die Flexibilität zu belassen“, unterstützt Mario Schäfer (Grüne) dieses Ansinnen. „Hier wird ein Investor gegängelt.“ Gerade die von der Koalition kritisierte Tatsache, dass die Stadt kleine Grundstücke nicht verkaufen könne, spreche für Flexibilität. Aber auch Schäfer hat Bedenken: Größere Grundstücke lockten eher besser gestellte Häuslebauer an, weil allein für den Baugrund 150 000 Euro gezahlt werden müssten, erinnert Schäfer. Für ein solches Publikum sei die Lage des Wohngebiets wohl nicht attraktiv genug.
Anwohner Erwin Kraus schlägt vor, Mindestgrößen für die Grundstücke festzulegen. Das quittieren die Politiker mit Nicken. Sie wollen vor dem für 18. Juni geplanten Beschluss noch prüfen, ob durch eine andere Straßenführung mehr Grundstücke möglich wären – und die Flächen für Straßen und Wege von 16,5 auf 14 Prozent des Areals verkleinert werden können. Auch soll die Option einer kleinen, „nicht störenden“ Gewerbefläche entlang der Frankfurter Straße bis zur B 3-Kreuzung geprüft werden. Diese Änderungen einzuarbeiten, sei für die HLG laut Thias „kein Problem“. (den)