Karben. Auf den Schildern steht es schon lange, doch das Gewerbegebiet Okarben-Süd ist genau genommen noch keines. Das wollen die Grundbesitzer ändern, um ihre Bauten verändern und vergrößern sowie neue Gebäude errichten zu können. Nachdem das Vorhaben elf Jahre schlummerte, möchten sie nun, dass die Stadt die Flächen rechts und links der Straße Spitzacker als Gewerbegebiet ausweist.
„Das Ziel ist, die gewerblichen Möglichkeiten zu verbessern“, erläutert Stadtbaurat Gerd Rippen (Grüne). Bedarf sei dort an großen Lagerflächen sowie Abstellhallen, so etwa für eine bereits ansässige Anhängervermietung. Aufgrund landesplanerischer Vorgabe werde die Stadt zudem „wahrscheinlich Restriktionen“ für die Nutzung aussprechen, wodurch kein großflächiger Einzelhandel möglich sei.
Die Flächen des 8,2 Hektar großen Geländes mit einzelnen Gebäuden gehören im Wesentlichen vier ansässigen Gewerbebetrieben und Privatpersonen. Ihr Problem: Weil das Areal als Außengelände gilt, haben die Bauten und Flächen zwar Bestandsschutz, können aber nicht verändert werden. Dafür bräuchten die Flächenbesitzer einen Bebauungsplan, der auch einen Umbau der Kreuzung mit der B 3 vorsieht. Den B-Plan wollen sie auf ihre Kosten erarbeiten und dann vom Stadtparlament beschließen lassen. Als erstes muss das Parlament dafür einen städtebaulichen Vertrag absegnen, der das Vorgehen regelt.
Den Vertrag jedoch pfeift die Koalition aus CDU, FWG und FDP zurück: Wie üblich, wenn Acker- zu Bauland werde, müsse die Öffentlichkeit an der Wertsteigerung der Grundstücke beteiligt werden, sagt CDU-Fraktionsvize Guido Rahn. Das aber sah der Vertrag nicht vor. Die Grundstückseigner hätten inzwischen dafür jedoch ihre Zustimmung signalisiert. Welche Summe sich die Stadt als Erlös erhofft, darf Rahn nicht sagen. (den)