Liebe Leserinnen und Leser,
es war heiß, ich wurde müde und hatte den Wochenspruch für diesen Sonntag vor Augen aus dem Epheserbrief, Kapitel 2, Vers 8 „Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“
Ich öffnete die Terrassentür, und da saß eine Person, die, das wusste ich sofort, Gott war. Hast Du Zeit?“ fragte ich vorsichtig. „Meine Zeit ist ewig, also genug. Hast Du Fragen?“
O ja, schließlich sollte ich ein Wort zum Sonntag schreiben: „Was heißt denn: Gottes Gabe ist es?“ Gott lächelte: „Du kannst Kind bleiben, auch wenn Du schon Kinder hast. Du brauchst nicht Deine Gesundheit zu opfern, um Geld zu verdienen und dann das Geld opfern, um wieder gesund zu werden. Du brauchst nicht leben, als ob Du niemals sterben würdest, Du hast immer Leben, vor dem Sterben und danach.“
Ich setzte mich neben Gott, wir schwiegen. Ich unterbrach das Schweigen:„ Was sollen wir denn lernen, was sind denn die Gaben, die Gnade?“ Leise antwortete Gott: „Du darfst wissen, niemanden kannst Du dazu bringen, Dich zu lieben, finde Dich selbst liebenswert, und Menschen werden auf Dich zukommen. Und, reich bist Du nicht durch Besitz, sondern weil Du wenig brauchst. Und lerne verzeihen, vor allem Dir selbst. Und beachte, dass zwei Menschen dieselbe Sache ganz unterschiedlich sehen können.“
Und wieder war Stille, und ich dachte nach, wurde schläfrig, sagte halblaut „Danke“. „Gern geschehen,“ antwortete Gott, „ich bin immer hier; frag´ mich, ich antworte immer.“
Und dann wachte ich auf und war allein, schrieb alles auf, lächelte und wusste, dass ich Ihnen eine gesegnete gottvolle Sommerzeit wünsche
Ihr Pfarrer Werner Krieg,
Evangel. Kirche Massenheim