Karben. „Über Christi Himmelfahrt zu predigen“, sagte Pfarrer Konrad Schulz sinnend, „ist keine dankbare Aufgabe“. Etwa 150 Besucher folgten dem Aufruf der sechs evangelischen Kärber Gemeinden zum Gottesdienst im Schlosspark Groß-Karben. Dieser findet seit sechs Jahren unweit der einstigen Freimaurerkapelle statt.
Pfarrer Schulz stellte die Frage in den Raum, wohin Christus an Himmelfahrt verschwunden sei. Da nütze es nichts, nach oben in den Himmel zu schauen. Das Fest sei jedoch kaum zu fassen, der menschliche Verstand zu klein, für die Weite des Himmels. Auch Christus, der Auferstandene, sei nicht wirklich zu fassen. Schulz erinnerte an den Epheserbrief, der darüber Auskunft gibt, dass Gott Christus zu seiner Rechten eingesetzt hat. Dennoch mache dies nicht deutlich, wie weit Christus von den Menschen weg sei. Himmelfahrt sei ein Ereignis, das sich nur richtig im Glauben erschließe und nicht als Ortswechsel mit Jesus’ Umzug in den ersten Stock des Himmels gedeutet werden könne. „Der naturwissenschaftliche Verstand hilft in diesem Fall nicht weiter“, sagte Schulz, der beim Gottesdienst von Pfarrer Michael Neugber und dem Petterweiler Gospelchor unterstützt wurde.
Das Ganze sei mit einem Gemälde mit zweigeteilter Ebene vergleichbar. Der obere Teil stelle Gott und Christus zu seiner Rechten dar, der untere Teil sei sehr beweglich. Himmelfahrt könne als Bild von der Nähe Christi zu Gott verstanden werden. Christus sei dort zu finden, wo sich die Gemeinden aller Kirchen in aller Welt versammelten. Immer wieder stimmten die Gläubigen Lieder an. Mit Hilfe von ausgegebenen Puzzleteilen wurden Fürbitten formuliert, wie Frieden, Gesundheit für die Familie, Hoffnung und Geborgenheit. Im evangelischen Gemeindehaus fand nach dem Gottesdienst ein Grillfest statt. (gia)