Karben. Mit einem Dreier-Team an der Spitze will der SPD-Ortsverband in die Kommunalwahl am 27. März 2011 ziehen. Diesen Vorschlag ihres Parteivorstandes unterstützten am Samstag die 50 Mitglieder mit dem überzeugenden Votum von glatten 100 Prozent.
Die Mitglieder stimmten aber nicht nur für Thomas Görlich, den Fraktionsvorsitzenden, für Christel Zobeley, der Parteivorsitzenden und Jochen Schmitt, den unterlegenen Bürgermeisterkandidaten des vergangenen Jahres, die zusammen die Liste für die kommende Kommunalwahl anführen. Sie gaben auch ihre Zustimmung für weitere 34 Kandidaten.
Dabei barg die Liste einige Überraschungen. So wurde nicht nur der erst kürzlich aus seinem Amt als Stadtrat ausgeschiedene Jochen Schmitt auf Platz drei der Liste platziert, sondern es tauchten auch altgediente und in Karben bestens vernetzte Kandidaten hinten auf der Liste auf.
Beispielsweise die derzeitige Vorsitzende des Ausländerbeirats und bisherige Stadtverordnete Jetty Sabandar oder die langjährigen Mitglieder des Stadtparlaments Gudrun Hamacher und Klaus-Peter Hampf. Dafür rücken die Parteivorsitzende Zobeley und der Okärber Ortsvorsitzende Matthias Flor sowie der Rendeler Günter Geil unter die ersten Zehn.
Neu auf den aussichtsreichen Plätzen bis etwa Platz 20, wobei es hier durch Panaschieren und Kumulieren zu Änderungen kommen kann, sind auf Platz 13 der 20-jährige Marvin Ulrich, auf Platz 14 der Sprecher der Bürgerinitiative Nordumgehung, Harald Ruhl, sowie auf Platz 18 der 41-jährige Kai-Uwe Engel, Sohn des Alt-Bürgermeisters Detlev Engel. Schlusslicht der aussichtsreichen Plätze bildet das einzige Nicht-Parteimitglied, Daniel Kömpel aus Rendel.
15 Sitze hat die SPD-Fraktion derzeit im Stadtparlament. Weil die aber nicht ausreichen, um die Geschicke in Karben wieder mitzubestimmen, will die SPD mit einem neuen Programm und neuen Ideen in den Wahlkampf ziehen.
Erste Zeichen ließ Fraktionschef Görlich in seiner Rede schon einmal aufblitzen. So soll einer der Schwerpunkte auf sozialer Gerechtigkeit liegen. Davon könne in Karben unter der derzeitigen Koalition immer weniger die Rede sein. Als Beispiel nannte Görlich die Absicht der Koalition, den privaten Montessori-Kindergarten zu unterstützen, statt den Senioren mehr Hilfe zukommen zu lassen. Die SPD möchte mehr Gewicht auf altersgerechtes Wohnen legen.
Für die SPD forderte Görlich auch den baldigen Lückenschluss auf der Bundesstraße 3. „Wenn Segmüller erst einmal in Bad Vilbel eröffnet hat, wird es in Karben auf der B3 zum Verkehrschaos kommen“, sagte Görlich voraus. Außerdem bemängelte er den „fehlenden Konsolidierungswillen“ bei der Koalition in Sachen städtische Finanzen. So seien etwa viele der im Nachtragsetat vorgelegten Zahlen geschönt worden. (jwn)