Zu dem Bericht über die Vorstellung des neuen Stadtmarketing-Geschäftsführers Gaetano Oehmichen (BVA vom 22. Februar) erreichte uns der nachfolgende Leserbrief:
Ich weiß nicht, ob der neue Geschäftsführer davon überzeugt ist, was er anlässlich seiner Pressevorstellung sagte: Bad Krozingen, wo er herkomme, habe eine „ähnliche Struktur“ wie Bad Vilbel. Die Kurstadt im Markgräfler Land, etwa halb so groß wie Bad Vilbel, hat immerhin elf Kliniken und 24 Hotels, daneben über 80 Pensionen, Gästehäuser und Ferienwohnungen, zählt jährlich 80 000 Übernachtungen, rund 300 000 Kurgästen; im Herz-Zentrum werden jährlich 1000 Herzoperationen durchgeführt; der Kurpark mit Kliniken und Hotels liegt, von der Innenstadt mit Gütern, Handel und Dienstleistungen, getrennt durch die Bahnlinie Freiburg-Basel im Nordwesten, darin der Badepalast „Vita Classica“.
Nun sollte man annehmen, dass ein balneologisch versierter Marketingmann mit neuen Ideen dem hiesigen „Heilquellen-Kurbetrieb“ eine „Gesundheitsspritze“ verpassen würde. Weit gefehlt! Der Stadtmarketing-Vereinsvorstand hat für Herrn Oehmichen ganz andere Aufgaben vorgesehen: Die Aufwertung der Einkaufsstadt, vor allem der Frankfurter Straße, Parkraumplanung, Quellenfest und das leidige Thema Öffnungszeiten der Läden. Alle Themen sind seit Jahren bekannt; nun kommt ein neuer Koch dazu, den man bedauern möchte. Und natürlich gehört auch die „Neue Mitte“ zum Metier des Geschäftsführers. Da muss er sich ganz schön sputen. Aber, so sagte Herr Oehmichen bei der Pressekonferenz, als gelernter Archäologe und Denkmalpfleger sei er gewohnt, „Reparaturen bei voller Fahrt“ zu erledigen. Denn mal tau!
Waldemar J. Kunath,
Bad Vilbel