30 Jahre schon stehen Bad Vilbel und die englische Partnerstadt Glossop im Austausch miteinander. Nun sind die englischen Gäste zu Besuch, um dieses Ereignis zu feiern. Auch der Brexit spielte eine Rolle.
Bad Vilbel. Die Delegation der englischen Partnerstadt Bad Vilbels Glossop ist angekommen. Nach ihrer Anreise wurden die 26 Briten im Haus der Begegnung von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) begrüßt. Unter ihnen sind auch der Deputy Major des High Peak Distrikts und seine Partnerin. Sechs der Gäste sind das erste Mal in der Wetterau.
„Eine Freundschaft, die bereits seit über 30 Jahren anhält, ist ein besonderer Grund zu feiern“, befand Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr. Mitgebracht hatte er die Partnerschaftsurkunde, die 1987 unterzeichnet wurde. Die Wünsche und Hoffnungen an die Partnerschaft, die man damals hatte, seien in Erfüllung gegangen, denn: Im Laufe der Jahre seien viele Freundschaften entstanden.
Skulptur verschenkt
Zum Zeichen der gelungenen Partnerschaft der beiden Städte überreichte Stöhr dem Deputy Mayor John Walton eine Skulptur, welche die 30 Jahre Partnerschaft symbolisieren soll. „Mögen noch mehr Jahrzehnte gelebte Freundschaft hinzukommen“, wünschte der Rathauschef. Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Partnerschaftsvereins, Jochen Wilbert, überreichte einen Bembel an den englischen Partnerschaftsverein.
Kath Holtom war von 1987 bis 1989 Mayor des High Peak und freute sich, dass dieses Jahr mehr Freunde aus Glossop mitgekommen sind. „Ich war dabei, als die Partnerschaftsurkunde unterzeichnet wurde“, erzählte sie. Die ehemalige Lehrerin hatte viele Menschen für die Städtefreundschaft begeistern können. „Es hat sich eine sehr gute Freundschaft entwickelt“, befand Holtom, „der Brexit sollte daran nichts ändern.“ Sie sei sehr unglücklich über den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU, sagte sie.
Jacqueline Chrystie-Lowe war zum zweiten Mal in Bad Vilbel und betrachtete den Austausch der zwei Städte als „wichtig für eine gute Beziehung beider Kulturen zueinander“. „Der Brexit macht die deutsch-englische Freundschaft nur noch wichtiger“, sagte sie. Sie und ihr Mann David Chrystie-Lowe sind enttäuscht über den Ausgang der Abstimmung.
Brexit-Katerstimmung
Noch enttäuschter seien sie allerdings über die Verhandlungen mit Brüssel, die für Großbritannien vermutlich negativ ausfallen würden. „Viele junge Leute sind nicht abstimmen gegangen, weil sie sich darauf verlassen haben, dass die Mehrheit gegen den Brexit ist“, erklärte David Chrystie-Lowe.
Seit 2001 schon ist Wolfgang Karbach der Partnerschaft eng verbunden und war schon mehrfach in Glossop zu Gast. Er sagte, er bedaure den Ausgang der Wahl, spüre aber keinen Einfluss auf die Freundschaft der beiden Städte . „Die Leute, die ich getroffen habe, waren gegen den Brexit.“