Seit 25 Jahren besteht die lebendige Freundschaft zwischen Bad Vilbel und der englischen Partnerstadt Glossop. Am Wochenende feierten dies rund 80 Partner gemeinsam in Bad Vilbel. Zum Besuch der englischen Freunde präsentiert die FNP Bad Vilbels „Twin Town“ – und zeigt, warum sich ein Besuch lohnt.
Bad Vilbel. Fast 35 000 Einwohner zählt das englische Städtchen Glossop. Damit liegt es genau in der Größenordnung Bad Vilbels. Glossop liegt rund 20 Kilometer von Manchester entfernt, im so genannten Speckgürtel der mittelenglischen Metropole. Und auch damit hat es allerhand gemeinsam mit Bad Vilbel, welches durch seine Lage am nördlichen Stadtrand Frankfurts für viele eine attraktive Kommune ist. Der Fluss Etherow schlängelt sich durch Glossop – und erinnert damit unmittelbar an Bad Vilbels Nidda.
Vielleicht sind gerade diese Gemeinsamkeiten der Grund, weshalb die Partnerschaft nach 25 Jahren noch immer eine der lebendigsten deutsch-englischen Freundschaften ist, die man in der Wetterau findet. Rund 40 Reisende fahren jedes Jahr im Wechsel in die Partnerstadt, um die Kontakte zu pflegen. Dieses Jahr ist Glossop mit dem Besuch in Bad Vilbel an der Reihe.
Erstmals in Bad Vilbel
„Besonders schön ist, dass die Partnerschaft auch von offizieller Seite so unterstützt wird“, lobt Jochen Wilbert, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins. Nicht nur Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) ist regelmäßig bei Besuchen in England dabei, auch von englischer Seite reist stets „ein Offizieller“ mit. In diesem Jahr wird dies Councillor Tony Kemp sein, das politische Oberhaupt des High Peak Districts, was etwa dem Wetteraukreis entspricht. Für den konservativen Politiker ist es das erste Mal in Bad Vilbel. „Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf den Besuch“, so Kemp.
Warum ein Bad Vilbeler unbedingt mal Glossop besuchen sollte? „Wegen unserer wunderschönen Landschaft“, zögert Kemp nicht lange. „Der High Peak District bietet eine unvorstellbare Vielfalt auf verhältnismäßig kleinem Platz“, fügt er hinzu. Der High Peak District ist ein Nationalpark im Norden Englands. Sanfte Hügel erheben sich hier in sattem Grün, so weit das Auge reicht. Kühe weiden neben Schafen, hier und dort schlängelt sich ein Fluss durch die Landschaft oder man stößt auf eine geheimnisvolle Höhle. Die Region bietet unerschöpfliche Möglichkeiten für Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer – auch wenn die Regenjacke immer im Gepäck sein sollte, denn sonniges, trockenes Wetter ist hier auch im Sommer nicht garantiert.
„Unsere Landschaft ist einen Besuch wert“, meint Neill Manchée, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins auf englischer Seite. Als historische Marktstadt spielt sich das Tagesgeschehen in Glossop rund um die zentral gelegene Markthalle ab. Am Wochenende treffen sich Einheimische hier zum Wochenmarkt, und unter der Woche schlendert man die High Street nach Osten und Westen herauf. Wem das nicht reicht, ist in rund 30 Minuten mit dem Zug in Manchester. Die Lage zwischen der Metropole und Sheffield sorgt für „kulturelle Unterhaltung“, wann immer der Besucher dies wünsche, so Manchée.
Freundliche Stadt
Das sei es auch, was er an Bad Vilbel liebe. „Bad Vilbel ist eine solch freundliche Stadt“, meint der 80-Jährige. „Und mit Frankfurt direkt vor der Tür und den wunderschönen Bergen im Umland bietet es eine wundervolle Vielfalt.“ Als kleiner Junge war er 1939 erstmals in Deutschland, und seit 1991 reist er regelmäßig nach Bad Vilbel.
Ein Ausflug in das Twin Town, die Partnerstadt, wird dabei zum besonderen Erlebnis, wenn man mit dem Partnerschaftsverein fährt. „Das ist kein Tourismus im klassischen Sinne“, betont Jochen Wilbert. Der Vorsitzende des 111- köpfigen Vereins fuhr 1999 das erste Mal nach Glossop, damals noch ohne Mitglied zu sein. Und hat sich seitdem kein einziges Jahr entgehen lassen. Die Unterbringung in Gastfamilien erlaubt nicht nur eine preisgünstige Unterkunft, sondern auch das Kennenlernen des englischen Lebensstils. Unverwechselbar und charmant seien dabei die Führungen, so Wilbert. Der Manor Park in Glossop bietet einzigartige Ausblicke in die umliegende Landschaft. Dies verrät einem jeder Reiseführer. „Doch, was viele nicht wissen“, ergänzt Wilbert, „der Manor Park wurde einst vom ortsansässigen Landadel gestiftet.“ Wilbert macht damit auf den wohl größten Pluspunkt eines Besuches zusammen mit dem Verein aufmerksam. „Wir brauchen keine Reiseführer, wir werden von den Einheimischen geführt – und erhalten so Einblicke in Stadtgeschichte und Kultur, die einem als Privatreisendem meist verwehrt blieben.“