Dieser Tage setzen sich viele junge Menschen mit dem Glauben auseinander. Der Kern des Konfirmationsfestes besteht in dem Bekenntnis des eigenen Glaubens. Schließlich ist es der persönliche Glaube, der den Unterschied macht, und nicht äußere Umstände wie Gottesdienstbesuche oder Kirchenmitgliedschaft. Albert Schweitzer hat es treffend auf den Punkt gebracht als er sagte: „Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht.“
Oft wird über Äußerlichkeiten gestritten und dabei vernachlässigt, was eigentlich innerste Überzeugung sein sollte. Gewissheiten werden mit äußerlichen Symbolen verwechselt. Doch wenn es darauf ankommt, wird mich kein liturgischer Ritus noch ein Kreuz an der Wand retten. In solchen Momenten gibt der Glaube, als ein tiefes Vertrauen in den menschenfreundlichen Gott, den notwendigen Halt und Zuversicht.
„Glauben heißt Vertrauen, und im Vertrauen bezeugt sich die Wirklichkeit dessen, worauf wir hoffen“, heißt es im Hebräerbrief 11,1. Glaube ist kein Wunschdenken wider besseren Wissens oder eine weltabgewandte Erlösungssehnsucht, wie es einige praktizieren. Glaube ist der Sprung aus dem Flugzeug, um sogleich zu erfahren, dass der Fallschirm einen trägt. Aus ein Flugzeug zu springen, mag widersinnig erscheinen. Anders sieht es aus, wenn das Fluggerät nicht mehr fliegt. Ähnlich verhält es sich mit dem Glauben. Dieser erscheint erst widersinnig, bis Vertrautes wegbricht. Deshalb ist es gut, sich früh im Glauben an Gott zu üben. Das braucht sicherlich Mut. Doch bereits der kleinste Glaubenshüpfer wird von Gott getragen. Diese Erfahrung wiederum ermutigt, Gott umfassender zu vertrauen. Und je größer das Vertrauen, das einen trägt, desto zuversichtlicher kann ich kommenden Herausforderungen ins Auge sehen. Das wünsche ich all jenen, die dieser Tage konfirmiert werden. Das wünsche ich auch Ihnen.
Ermutigende Grüße
Ihr Pastor Clemens Breest
Freie evangelische Gemeinde Bad Vilbel