Niederdorfelden. Alarm in der Kita Lindenplatz – in den vergangenen Tagen wurden wiederholt Rattenköder auf das Gelände der Kita am Lindenplatz geworfen.
»Das ist wahrhaftig kein Spaß mehr. Hier geht es um die Gesundheit und um das Leben von Kindern«, erregt sich die Leiterin der Kita Lindenplatz, Carmen Jacovic. »Glücklicherweise haben wir jetzt gerade Betriebsferien und die Notbetreuung ist wegen des Brandschadens auf dem Dach der Kita auf die anderen Kitas verteilt worden«, berichtet sie weiter im Beisein des Bürgermeisters Klaus Büttner und des Bauamtsleiters Carsten Breitbach.
Was ist geschehen? Bevor die Kinder nach außen gelassen werden, wird routinemäßig das Gelände jedes Mal zuvor nach Fremdkörpern abgesucht. Am 22. Juni fand die stellvertretende Kita-Leiterin Sarah Eisenhauer zwei Rattenköder auf dem Kita-Grundstück vor dem Sandkasten.
Diese Köder sind unschwer als Giftköder zu erkennen, da sie über eine rot/rosa Signalfarbe verfügen. Rund um den Lindenplatz seien in letzter Zeit vermehrt Ratten gesichtet worden. Die Gemeinde hatte daraufhin acht Nagetierköderstationen aufstellen lassen, die verschlossen und mit Eisenstangen im Boden verankert sind. Die Köder müssen aus den Rattenfallen gewaltsam entwendet worden sein.
Ohne Spezialwerkzeug können diese Sicherheitsboxen nur mit erblicher Gewalt und Brecheisen geöffnet werden. »Es war also schnell klar, dass die Rattenköder nicht aus Versehen aus den Boxen gelangt sein können, sondern dass menschliche Gewalt im Spiel sein musste«, erklärt Breitbach das weitere Vorgehen.
»Als dann wenige Tage später ein Kind plötzlich mit einem giftigen (roten) Rattenköder vor mir stand, klingelten bei mir alle Alarmglocken«, so Jacovic.
Als erstes habe sie das Gesundheitsamt angerufen und um Rat gebeten. Von dort kam zumindest eine halbe Entwarnung. Die Köder seien bei lediglich Hautkontakt für Menschen ungefährlich. Und auch selbst wenn ein Kind einen Köder in den Mund genommen haben sollte, so bestehe keine Lebensgefahr, da die Giftstoffe für Menschen keine Gefahr darstellten. Trotzdem sollte sich jeder nach Kontakte mit einen Köder danach die Hände waschen.
Um jeden Zweifel auszuräumen, dass nicht vielleicht doch ein Tier die Boxen geöffnet und die Köder verteilt haben könne, wurden die acht Boxen mit ungiftigen (weißen) Ködern versehen und anschließend doppelt gesichert. Zwei Tage später waren alle Boxen wieder gewaltsam aufgehebelt und die Köder entnommen. Auch von denen fanden sich Nächte später wieder einige auf dem verschlossenen Kitagelände.
Bürgermeister Büttner ärgert sich mächtig über das Verhalten einiger . Weil noch nicht alle acht roten Köder gefunden wurden, bittet er die Bevölkerung rund um den Lindenplatz um erhöhte Aufmerksamkeit. Büttner: »Es muss doch nicht erst noch etwas passieren«. Von Jürgen W. Niehoff
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