Insolvenz von WTS schmälert Ergebnis des Immobilienbetriebs der Stadtwerke
Bad Vilbel. Statt mit 800 000 Euro Gewinn wie im Jahr 2017 schließt der Immobilienbetrieb der Stadtwerke Bad Vilbel 2018 nur noch mit einem Gewinn von 102 000 Euro nach Steuern ab. Der starke Gewinnrückgang sei der Insolvenz der Firma WTS, die ein Mieter in Massenheim ist, und zudem einem hohen Instandhaltungsaufwand geschuldet, wie der Chef des Immobilienbetriebs, Klaus Minkel, mitteilt. Für 2019 werde dagegen wieder eine Normalisierung des Ergebnisses erwartet.
Obwohl es in diesem Frühjahr starkes Mietinteresse an der besagten Immobilie von WTS in Massenheim gegeben habe, habe der Immobilienbetrieb trotz der Insolvenz auf eine Neuvermietung verzichtet. So habe der Eigenbetrieb einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass über 100 Arbeitsplätze gerettet werden konnten, weil der Betrieb fortgeführt wurde. Nur die zweite Halle auf dem Gelände sei an ein Unternehmen aus derselben Branche vermietet, weil der Raumbedarf von WTS zurückging. Der schmale Gewinn zeige nicht die wirkliche Finanzkraft des Immobilienbetriebes, da zudem Abschreibungen in Höhe von 2,4 Millionen Euro erwirtschaftet worden seien, die der Schuldentilgung dienten.
110 Millionen investiert
Das Anlagevermögen des Immobilienbetriebes beträgt laut Minkel inzwischen 71,4 Millionen Euro. Rund 24 Millionen Euro seien inzwischen abgeschrieben, 50 Prozent der Europäischen Schule seien an die Humanistische Stiftung veräußert worden, sodass der Immobilienbetrieb seit seinem Bestehen rund 110 Millionen Euro investiert habe.
Weil der Immobilienbetrieb auch die ehemalige Senderanlage im Wertachtal zusammen mit der Bürgerstiftung erworben habe, seien dort einschließlich des Grunderwerbs inzwischen zusätzlich über 50 Millionen Euro durch ein Tochterunternehmen der Stadtwerke investiert worden.
Aktuell stünden die 73 Mietwohnungen in der Konrad-Adenauer-Allee vor der Vollendung. Ein weiteres Wohnungsbauprojekt werde vorbereitet. Außerdem hoffe der Immobilienbetrieb, dass 2020 den Durchbruch beim Kombibadprojekt bringen werde, in das der Immobilienbetrieb 25 Millionen Euro investieren werde.
Klaus Minkel erinnert als Chef des Immobilienbetriebs, den er 1994 gründete, wie der Immobilienbetrieb einst von SPD und Grünen bis aufs Messer bekämpft worden sei. »Die Grünen wollten zudem ständig Immobilien verkaufen, als die Stadt unter den Wehen der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 litt.« Dabei sei gerade der Immobilienbetrieb zum Motor der guten Entwicklung der Stadt geworden, so Geschäftsführer Minkel. (red)