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Getrennt und doch verbunden – Kirchengemeinde Dortelweil findet neue Wege für die Osterbotschaft

Die gemalten Bilder können an der Dortelweiler Kirche und am Gemeindehaus in Briefkästen geworfen werden.
Die gemalten Bilder können an der Dortelweiler Kirche und am Gemeindehaus in Briefkästen geworfen werden.

 

Bad Vilbel. Auch wenn das öffentliche Leben nahezu ruht: Ostern ist nicht abgesagt! Neues Leben durch Leiden und Sterben – das ist der Kern der Osterbotschaft, wird in einer Pressemitteilung der Evangelischen Gemeinde Dortelweil betont. Diese Botschaft sei gerade in Tagen, wo sich die Angst vor Corona und den Folgen in der Seele einniste, wichtiger denn je. Schon seit einigen Wochen denken die Kirchen darüber nach, wie sie die Osterbotschaft trotz Kontakt- und Versammlungsverbot auch in diesem Jahr verkündigen können.

Gebetsweg
Die Kirche in der Obergasse lädt zu Ruhe und Besinnung ein. Bis einschließlich Ostermontag ist sie von 10 bis 18 Uhr täglich unter Einhaltung der Abstandsregelung zum stillen Gebet geöffnet. Während der Öffnungszeiten ist eine Aufsichtsperson anwesend. Im Außenbereich der Kirche haben Jugendmitarbeitende einen Gebetsweg angelegt. Für Kinder sowie für Erwachsene gibt es einen Laufzettel mit allen Infos zu den jeweiligen Stationen.

Nachdem sich herausgestellt hatte, dass Gottesdienste nicht mehr stattfinden dürfen, ist die Kirchengemeinde schnell neue Wege gegangen. Es fanden sich Engagierte zusammen, die den gleichen Gedanken hatten: Wir wollen irgendwie eine Andacht für alle möglich machen. Daraus ist »Hör‹ mal! – der Dortelweiler Glaubensimpuls« entstanden. Mittlerweile gibt es auch einen Glaubensimpuls für Kinder, der immer mittwochs erscheint. Die Homepage www.ev-dortelweil-kirche.de ist die Plattform für diese andere Form der Andacht: Zwar räumlich getrennt, aber dennoch verbunden im gemeinsamen Gebet. Zu jedem der kommenden Feiertage wird es einen Glaubensimpuls geben. Diese liegen auch in der Kirche als Kopie bereit und können mitgenommen werden.

Auch für Kinder und Familien hat sich die Gemeinde einiges einfallen lassen. Unter dem Motto »Wir denken an Euch« sind alle Kinder eingeladen, Bilder für die Dortelweiler Senior*innen zu malen. Die Menschen in den Altenheimen sind aufgrund des Besuchsverbotes besonders einsam. An der Kirche und am Gemeindehaus ARCHE sind Briefkästen angebracht, in die die Bilder eingeworfen werden können. Die Leerung der Briefkästen findet am Karsamstag um 14 Uhr statt. Die Übergabe organisiert das AGO-Seniorenheim für die Ostertage.

Zudem sind alle Kinder eingeladen, kleine, am besten eierförmige Steine, zu sammeln, bunt zu bemalen und zu verstecken. Zu dieser Aktion »Vilbelei« laden alle evangelischen Gemeinden in Bad Vilbel gemeinsam ein.

Das »Ökumenische Sorgennetz Dortelweil« organisiert auch in der Osterzeit und darüber hinaus Einkaufshilfen und telefonische Gesprächsangebote. Mittlerweile haben sich über 60 Helfer*innen in diesem Netzwerk zusammengeschlossen. Bei einem Hilfebedarf wenden Sie sich bitte an: 0178-4107880 oder Sorgennetz.dortelweil@ gmail.com.

Für seelsorgerliche Gespräche steht Pfarrer Johannes Misterek zur Verfügung, Telefon (06101) 2255. Er berichtet, wie er seit Beginn der Krise viel Zeit am Telefon verbringt: »Diese Krise trifft uns alle sehr unterschiedlich. Vielen hilft es, darüber zu sprechen. Im Reden entsteht oft ein neues Verständnis für die eigene Situation. Die existentiellen Sorgen der Menschen bewegen mich.« (zlp)