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Gestatten: Citymanagerin

Citymanagerin Simone Zwecker hat seit ihrer Schulzeit eine besondere Verbindung nach Bad Vilbel. Foto: Eickhoff
Citymanagerin Simone Zwecker hat seit ihrer Schulzeit eine besondere Verbindung nach Bad Vilbel. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Es tut sich was beim Stadtmarketing Bad Vilbel. Neben dem neuen Geschäftsführer Daniel Kumelis gibt es seit einigen Wochen auch eine neue Citymanagerin. Simone Zwecker hat nicht nur eine besondere Verbindung in die Quellenstadt, sondern auch einen klaren Plan, wie die Innenstadt belebter werden soll.
Wie steht es um die Innenstadt in Bad Vilbel? Die Corona-Pandemie und auch die Baustelle in der Frankfurter Straße haben Spuren hinterlassen. »Es geht aufwärts«, sagt Simone Zwecker überzeugt. Sie ist die neue Citymanagerin der Quellenstadt. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten gebe es kaum Leerstand, der Gastronomie gehe es wieder deutlich besser, und auch das Ende der Baustelle auf der Frankfurter Straße sei absehbar. Zwecker ist überzeugt: »Bad Vilbel ist tatsächlich in einer vergleichsweise luxuriösen Ausgangssituation.«
Leidenschaft
fürs Marketing

Das Citymanagement und die passende Stelle wurde schon vor vielen Jahren im Parlament intensiv diskutiert.»Ich freue mich sehr auf die kommenden Aufgaben. Für diese tolle Stadt zu arbeiten, bedeutet mir sehr viel.« Das ist keine Floskel. Die 43-Jährige betont im Gespräch immer wieder: »Bad Vilbel ist für mich Heimat.«
Zwecker wächst im Karbener Stadtteil Petterweil auf, macht 2000 am dem Vilbeler Büchner-Gymnasium ihr Abitur. »Wenn wir früher als Jugendliche unterwegs waren, waren wir immer in Bad Vilbel.« Während viele Schulfreunde wegzogen, um in Großstädten ihre Träume zu verfolgen, bleibt Zwecker in der Wetterau. »Der Liebe wegen«, wie sie sagt. Zwecker grinst. »Wir sind jetzt 25 Jahre zusammen. Es war natürlich die richtige Entscheidung.« Ihre Leidenschaft für Stadtmarketing entdeckte sie bereits während ihrer Ausbildung zur Kauffrau für Marketing-Kommunikation in Bad Nauheim. Heute blickt sie in noch jungen Jahren auf bereits 20 Jahre Berufserfahrung. Ihre früheren Kunden waren in der Finanzbranche sowie im stationären und digitalen Handel tätig. »Ich habe auch bei den Filmfestspielen in Berlin, Musikfestivals oder der UEFA Fußball Champions League Erfahrungen gesammelt.«
In den vergangenen Jahren war sie Geschäftsführerin einer Werbeagentur. »Eigentlich wollte ich ein Sabbatical machen.« Doch statt Auszeit und Abschalten heißt es jetzt Termine über Termine. »Als ich die Ausschreibung gesehen habe, wusste ich, dass ich mich bewerben muss.« Gesagt, getan. Mit Erfolg. »Bad Vilbel war schon in meiner Kindheit der Mittelpunkt meines Lebens. Jetzt ist er es auch beruflich.«
Für Zwecker sei das Ansporn und Motivation zugleich. Sie ist künftig Ansprechpartnerin aller Interessengruppen in der Innenstadt. Der Fokus liegt auf dem Aufbau eines sogenannten Leerstands- und Ansiedlungsmanagements. Zwecker sagt: »Die Nachfrage ist höher als das Angebot an Flächen, die wir zur Verfügung haben. Gesuch und Angebot passen nur leider nicht immer zusammen.« Dennoch heißt es aktiv bleiben, Gespräche führen. »Ich gehe auf die Immobilienbesitzer zu. Wir wollen verfügbare Flächen nachhaltig vermarkten.«
Was Bad Vilbel fehlt? Da muss die 43-Jährige nicht lange überlegen. »Ein Geschäft für Sportartikel, Männermode und Kinderbekleidung. Außerdem braucht es Angebote für Jugendliche.«
Simone Zwecker strebt eine stärkere Belebung der Innenstadt an. »Besonders am Samstagnachmittag soll mehr geboten werden. Sie sollen merken, dass an einem Mittag alles zu erledigen ist in der Innenstadt.« Ein erster Baustein soll eine neue Internetseite, eingebettet in ein Social-Media-Umfeld, sein. Demnächst wird außerdem ein Round-Table-Format für alle Gastronomen starten. »Dabei werden wir auch externe Experten an den Tisch holen.« Für Zwecker ist das ein »Invest in die Gastronomie«. Sie ist überzeugt: »Das haben sie auch verdient. Aber es geht immer besser.«
Das Format soll im kommenden Jahr auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden.
Das Fundament, auf dem sie aufbauen könne, sei »sehr gut«. Gerade weil der Stadtmarketing-Verein bisher ehrenamtlich geführt wurde, könne man nur begeistert sein. »Was hier geleistet wurde, ist wirklich top. Ich bin eine große Bewunderin Kurt Liebermeisters«, sagt sie. Zwecker, die hofft, dieses Jahr ihr Büro in der Frankfurter Straße zu beziehen, wird mit dem Stadtmarketingvorsitzenden Daniel Kumelis viel als Tandem arbeiten. »Wir ergänzen uns gut.« Mit Blick auf die kommenden Jahre in Bad Vilbel sagt sie: »Der Hessentag ist eine unglaubliche Chance. Wir bieten das Komplettpaket.« Eine attraktive Stadt, bis dahin abgeschlossene Baustellen. »Jetzt haben wir die Chance, Besucher des Hessentags zu echten Fans dieser Stadt zu machen.« Zwecker ist ehrgeizig optimistisch. »So schaffen wir es, nachhaltig die Frequenz zu steigern, und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Denn Bad Vilbel ist eine tolle Stadt.« Von Patrick Eickhoff