Seit über zehn Jahren steht er auf der Agenda von Gemeindebrandinspektor Thomas Walter, nun ist der Anbau für das Gerätehaus der Feuerwehr Büdesheim mit neuen Umkleidekabinen und eigener Wäscherei fertiggestellt und feierlich eröffnet worden.
Schöneck. Nun müssen sich die Feuerwehrkräfte im Falle eines Einsatzes also nicht mehr bei ihren Spinden in der Fahrzeughalle umziehen, sondern können die neuen Damen- und Herrenumkleiden des Anbaus nutzen. „Mittlerweile ist es nicht mehr ordnungsgemäß, die Spinde in der Fahrzeughalle zu haben. Wegen der Abgase, aber auch weil schnell mal etwas schief gehen kann, wenn in der Hektik eines anstehenden Einsatzes die Fahrzeuge ausfahren und die Männer sich einen Meter davon entfernt umziehen müssen“, erklärt Pressewart Henrik Gustmann.
Außer den Spinden ist auch der Waschsalon neu. Der befand sich vorher in Kilianstädten. „Jetzt können die mit schädlichen Brandgasen verunreinigten Uniformen direkt in die Wäsche, und die eigenen Straßenkleider kommen gar nicht erst in Berührung mit den kontaminierten Einsatzkleidern. Außerdem geht nicht mehr so viel Zeit dadurch verloren, dass wir ständig nach Kilianstädten fahren müssen“, erläutert Gustmann die Vorteile der Neuerungen. Die Kleiderkammer befindet sich nun ebenfalls in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Büdesheim.
Büro und Archiv
Im ersten Stock des Feuerwehrhauses, wo früher eine Wohnung war, befinden sich nun neben den Uniformen der Feuerwehr von ganz Schöneck ein Büro, ein Archiv und ein Bad mit Dusche. Hinzu kommen noch ein neuer Unterrichtsraum im ersten Stock des Neubaus sowie moderne Einsatzmonitore, von denen sich einer im Neubau und einer in der Fahrzeughalle befindet.
Hierüber erhalten die Feuerwehrmänner und -frauen Informationen zu den Einsätzen. Und das direkt vom Löschfahrzeug aus: Der Monitor in der Fahrzeughalle ist so positioniert, dass die Einsatzkräfte von den Feuerwehrautos aus einen direkten Blick darauf haben. Worüber sich Gemeindebrandinspektor Thomas Walter bei der Eröffnung freute: „Mit dem Anbau ist uns nun endlich die Schwarz-Weiß-Trennung gelungen.“ Die Wichtigkeit dieser Veränderungen machte im Herbst 2017 eine Überprüfung des hessischen Prüfdienstes deutlich. Es wurde klar, dass die damaligen Gegebenheiten dem Arbeitsschutz nicht mehr gerecht werden.
„Die Bauphase war mitunter nervenaufreibend und es lief auch nicht immer alles wie geplant. So gab es etwa den ein oder anderen Ärger mit den Handwerkern. Aber das Resultat kann sich sehen lassen“, fand Walter. Bürgermeisterin Conny Rück (SPD) hob besonders das Engagement der Feuerwehrleute hervor. Dies im Zusammenhang mit gemeinsamen Einsatz mit Einsatzkräften aus Schöneck Hanau und Nidderau, als ein großer Brand zu löschen war. „Da habe ich noch einmal ganz deutlich gemerkt, dass diese Männer und Frauen Leib und Leben riskieren, um andere Menschen zu retten“, meinte die Bürgermeisterin.
„Es war notwendig“
In der Gemeindepolitik gibt es immer wieder Diskussionen, für welche Dinge Geld ausgegeben werden soll. Man stellt sich natürlich die Frage: Ist das wirklich notwendig? In diesem Fall war es notwendig.“ Dies bestätigte auch Kreisbrandinspektor Markus Busanni. Wer wollte, konnte nach der symbolischen Schlüsselübergabe einen Rundgang machen und sich die neuen Räumlichkeiten angucken. Der Neubau hat mit 165 000 Euro zwar mehr gekostet als geplant. Es ist aber gut angelegtes Geld, da waren sich alle einig.
Rund 30 Männer und Frauen bilden die Feuerwehr Büdesheim. Jeden Donnerstagabend treffen sie sich am Gerätehaus zu Übungen, Ausbildungen oder zum technischen Dienst. Weil es in Schöneck keine Berufswehr gibt, tragen die Brandschützer Funkmeldeempfänger bei sich, der sie über einen Einsatz informiert.