Karben. Durch einen 28:27 (15:9)-Zittersieg über Abstiegskandidat MSG Linden verkürzte der TV Petterweil in der Handball-Landesliga Mitte (Männer) seinen Rückstand auf den mit 27:28 (18:13) bei der TSG Oberursel gestrauchelten Spitzenreiter TuS Dotzheim auf einen Zähler.
Dass der Sieg für den von Detlef Ernst trainierten TVP beim Tabellenvorletzten am Ende noch einmal am seidenen Fädchen hängen sollte, hätte man sich zur Pause, als man noch mit sechs Treffern vorne lag, gewiss nicht ausgemalt.
„Hauptsache, gewonnen“, mussten die Gelb-Schwarzen hinterher tief durchatmend registrieren, nachdem man sich zur Pause wohl schon ein wenig voreilig auf der Siegerstraße gesehen hatte. Und wenn die Partie am Ende unentschieden geendet hätte – der Tabellenzweite hätte sich darob nicht einmal beschweren dürfen. Ernst: „Wir haben es wirklich unnötig spannend gemacht!“
Im Grunde genommen schien es, nach den Eindrücken aus der ersten Halbzeit zu urteilen, letztlich nur um die Höhe des Petterweiler Sieges zu gehen. Über 5:1 und 12:4 sowie 13:6 war man vor 260 Zuschauern zu einer klaren 15:9- Halbzeitführung gelangt, nachdem man mit druckvollem Spiel der MSG keine Chance gelassen und im Stil einer Heimmannschaft aufgespielt hatte.
Der Schlendrian, der dann am Ende um ein Haar noch zum Punktverlust für den TVP geführt hätte, sollte sich bereits in der Schlussphase der ersten Halbzeit ins Spiel der Gäste einschleichen. Kampfbereitschaft und Einsatz ließen fortan zu wünschen übrig. Was natürlich in gleichem Maße die MSG Linden auf den Plan brachte und den Rückstand peu à peu verringern konnte – mit 18 Treffern in Hälfte zwei brachte man den Titelanwärter aus Petterweil noch einmal mächtig ins Schwitzen.
Urplötzlich hieß es aus TVP-Sicht nur noch 20:21. Petterweil zog nun wieder ein wenig an und legte drei Treffer zum 20:23 bzw. 24:27 vor. Aber der Wurm, er blieb drin – vor allem in der arg wackligen Petterweiler Defensive, so dass es am Ende nur zu einem schmeichelhaften 28:27-Auswärtssieg reichen sollte, nachdem man dem ersten Abschnitt noch den Stempel aufgedrückt hatte. Wer Aufstiegsanwärter und wer Abstiegskandidat ist, war dann in der zweiten Hälfte nicht mehr erkennbar. (gg)