Verkehrsprobleme scheinen die Schönecker Bürger derzeit am meisten zu beschäftigen – denn bei der Bürgerversammlung drehen sich fast alle Fragen um diesen Komplex. Auch der „Mülltouris- mus“ kommt zur Sprache.
Schöneck. Bürgermeisterin Conny Rück (SPD) scheint zurzeit vieles richtig zu machen. Denn von ihren Bürgern ist auf der fast zweistündigen Bürgerversammlung im Bürgertreff Kilianstädten kaum Kritik zu vernehmen. Dabei hätte es aufgrund der massiven Anhebung der Grundsteuer B von 390 auf 590 Prozentpunkte in nur einem Jahr allen Grund zu kritischen Nachfragen gegeben.
Doch die Bürger scheinen ihrer Rathauschefin zu vertrauen. Auch das übrige Zahlenwerk zu dem Haushalt 2017 wurde ohne Nachfrage entgegengenommen. Aber was hätten die etwa 70 Besucher auch fragen sollen, stellt die Bürgermeisterin doch erstmals seit 2009 wieder einen Haushaltsentwurf vor, der mit einem Plus endet. Auch wenn es nur ein Betrag von 37 000 Euro ist.
Und dann kommt am Ende trotz der vielen Zahlen sogar noch Heiterkeit auf, als Rück versehentlich die Pro-Kopf-Verschuldung in Schöneck mit „lediglich 977 Millionen Euro je Einwohner“ beziffert. „Nein, nein, ohne die Million natürlich“, räumt sie dann amüsiert ein.
Begonnen hat die Bürgerversammlung ebenfalls mit vielen Zahlen, nämlich zur neuen Abfallsatzung, die vom 1. Januar 2017 greifen soll. So verkündet Bauamtsleiter Günter Rauch: „Die Abfallbeseitigung wird für die Bürger billiger.“ Möglich gemacht habe das ein Wechsel des Entsorgers.
Zu der Müllabfuhr kommt dann auch die erste Anregung aus den Reihen der Bürger. Sorgen bereitet ihnen die Sperrmüllabfuhr, vor allem, wenn dieser von „Mülltouristen“ zerfleddert werde. „Kann man das nicht irgendwie eindämmen?“, fragt Jutta Geisler aus Büdesheim. Um den „Mülltourismus“ einzudämmen, soll der Sperrmüll zukünftig erst einen Tag vor der Abfuhr auf die Straße gelegt werden dürfen. „Ganz unterbinden wollen wir den Mülltourismus nicht, denn es werden sehr viele Sachen mitgenommen, das spart uns Geld und Zeit“, so Rauch.
Die Kreuzung Frankfurter Straße/Waldstraße/Feldstraße und die Unterbindung des Schwerlastverkehrs auf der Büdesheimer Straße kommen zur Sprache – beide Themen interessieren vor allem die Anlieger brennend. Jedoch habe die Gemeinde kaum Einfluss, weil es sich um Kreisstraßen handelt. Den Abschluss bildet der Wunsch vieler Bürger, die Verkehrskontrollen in Schöneck zu verstärken. „Hier wird mittlerweile geparkt, als gebe es keine Verkehrsregeln mehr“, erregen sich die Bürger. Dazu kann aber Ordnungsamtsleiter Matthias Laufer versichern, dass sich der Zustand sehr schnell ändern werde, da mittlerweile ein privates Unternehmen mit den Kontrollen beauftragt sei.