Karben. Der Obst- und Gartenbauverein Petterweil hatte zum Sommerfest in die Kleingartenanlage am nordöstlichen Ortsrand Petterweils eingeladen. Eigentlich wird am Sommerfest nicht in den Gärten gearbeitet. Doch Ursula Kaiser kommt mit einem Küchenmesser ausgestattet rasch angelaufen. „Wir brauchen frische Zwiebeln“, ruft sie der Vorsitzenden Inge Müller zu. Binnen kürzester Zeit hat sie Zwiebeln für den Nachschub in der Küche aus ihrem Garten geerntet. Diese landen auf den Fischbrötchen und im Salat. Kein Wunder, dass sich das kulinarische Angebot des Vereins beim Sommerfest großer Beliebtheit erfreut, ist doch alles selbst gemacht und besteht teils aus Zutaten aus den Gärten.
„Wir freuen uns, dass trotz des kühlen Wetters so viele Besucher gekommen sind“, sagt Inge Müller. Die zahlreichen Besucher sitzen gemütlich im Festzelt zusammen und lassen es sich schmecken.
Dann lädt Inge Müller zum Rundgang durch die Gartenanlage des Vereins mit 220 Mitgliedern und 44 Kleingärten ein. Dabei zeigt sich in vielen Gärten eine bunte Blütenpracht, in einem Garten wachsen dekorative, verschieden geformte Zierkürbisse in Gelb und Grün. Diese seien wie viele andere Pflanzen in diesem Jahr früher dran als sonst, erklärt Inge Müller. In ihrem Garten strecken Seerosen ihre Blätter aus einem kleinen Gewässer, ein Frosch springt erschrocken davon.
„Wenn ich nach der Arbeit in meinen Garten gehe, habe ich Ruhe und kann abschalten“, sagt sie. Während viele ältere Mitglieder gern Gemüse anpflanzten, gehe der Trend bei jungen Familien zunehmend zur Freizeitnutzung. „Viele Familien mit Kindern wollen Rasen, um darauf spielen zu können oder in der Sonne zu liegen“, berichtet Müller. Doch egal ob Gemüsebeet oder Rasen, gepflegt solle der Garten schon sein, hebt Müller hervor. Jeder, der sich für einen Garten interessiere, müsse sich im Klaren sein, dass das mit Arbeit verbunden sei, sagt sie. Und jedes Mitglied müsse pro Jahr vier Arbeitsstunden für die Instandhaltung der Gemeinschaftsanlage leisten, erklärt Müller. (kre)