In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Ehrenamtliche zu finden, beschrei- ten Okärber Vereine einen neuen Weg. Sie haben sich zur Vereinsgemeinschaft Okarben zusammengeschlos- sen. So sollen in Zukunft besser Synergien geschaffen werden.
Karben. „Es macht Spaß. Und ich verstehe das nicht als Arbeit, denn man tut etwas für die Gemeinschaft“, sagt Klaus Katzer vom Schützenverein 1970 Okarben und schmirgelt weiter am spröden Holz der Sitzbank. Gemeinsam mit Mitgliedern anderer Okärber Vereine renoviert er gebrauchte Bänke, die künftig bei Festen in Okarben zum Einsatz kommen sollen. Die Beteiligten sind Mitglieder jener Okärber Vereine, die sich zur Vereinsgemeinschaft Okarben zusammengefunden haben.
Die Vereinsgründung werde angestrebt, sagt Sebastian Wollny, Vorsitzender des Turnvereins 1894 Okarben und CDU-Stadtrat. Der Zusammenschluss zur Vereinsgemeinschaft Okarben diene dazu, Kräfte zu bündeln und sich gegenseitig zu unterstützen. „Zudem können wir unsere Interessen nach außen gemeinsam gut vertreten“, sagen Katzer, Wollny, Carl Bienstock, Vorsitzender der Sport- und Kulturgemeinschaft, und Ruzica Schütze, die Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Okarben.
Miete sparen
Die Zusammenarbeit klappe gut, für Arbeitseinsätze melde sich jeder Verein mal. Auch das gegenseitige Vertrauen sei vorhanden, etwa bei gemeinsamen finanziellen Einnahmen, sagen die Verantwortlichen. Etwa 50 Festzelt-Garnituren, bestehend aus Bänken und Tischen, haben sie übers Internet gekauft. „Bisher haben wir solche Garnituren immer ausgeliehen. Nun sparen wir künftig das Geld für die Miete“, sagen Wollny und Bienstock.
Beim Okarbener Landwirt Stephan Meser könnten die Bänke und Tische gelagert werden, „dafür sind wir sehr dankbar“, fügen sie hinzu. Zudem freuen sich die Vereine über die Räume im Bürgerhaus in Okarben. Die Räume – darin waren früher die Kegelbahnen untergebracht – haben sie vor zwei Jahren in Eigeninitiative mit Unterstützung der Stadt für ihre Zwecke renoviert.
Vom Zusammenschluss profitiere auch das größte und wichtigste Fest in Okarben, die Kerb. Sie symbolisiere den Zusammenhalt der Okärber, sagt Klaus Katzer. „Da bin ich schon als Kind Karussell gefahren“, erinnert er sich. Bei der Kerb sei „Manpower“ gefragt, da habe sich die Zusammenarbeit der Vereine bereits bewährt. Bei der Kerb werde „viel Personal gebraucht, etwa beim Einlass, zum Bedienen, beim Ausschank, beim Spülen und so weiter“.
Dafür, dass die Kerb in Okarben nach wie vor zahlreiche Besucher anziehe, während andernorts über mangelnde Besucherzahlen geklagt werde, gebe es gute Gründe, so die Beteiligten. „Wir versuchen, für alle Generationen etwas anzubieten. Wir probieren immer wieder Neues und wir machen auch Werbung in den sozialen Medien.
Zudem sprechen wir uns beim kulinarischen Angebot ab.“ Bewusst wolle man den Besuchern Abwechslung beim Essen bieten.
„So werden Sie nur einen Stand mit Bratwurst auf der Kerb finden“, betont Katzer. Das kulinarische Angebot reiche von Pizza über Hamburger, Handkäse, Fischbrötchen bis hin zu einem vegetarischen Buffet. Auch musikalisch versuche man, möglichst viele Geschmäcker zu bedienen.
„Wir bemühen uns, damit die Kerb attraktiv bleibt“, sagen die Verantwortlichen. Als Nächstes stehe die Anschaffung eines neuen, wetterfesten Zeltes für die Kerb an. Einnahmen aus Festen würden etwa in solche Dinge investiert, betonen sie.
Auch beim Weihnachtsmarkt – in diesem Jahr am 17. Dezember – im Hof von Familie Bieber machen die Vereine mit Ständen mit.
Die Arbeit in der Vereinsgemeinschaft sei ein Geben und Nehmen, „das klappt einfach wunderbar und macht Spaß“, sagen Katzer, Wollny, Bienstock und Schütze.
An der Vereinsgemeinschaft Okarben beteiligen sich die evangelische Kirchengemeinde, der Förderverein Grundschule Am Römerbad, die Freiwillige Feuerwehr, der Obst- und Gartenbauverein, der Schützenverein, die Sport- und Kulturgemeinschaft und der Turnverein.