Die finanzielle Situation der Kommunen ist angespannt. Einen sinnvollen Weg, um zu sparen, haben die Freiwilligen Feuerwehren im Main-Kinzig-Kreis gefunden. Sie haben sich für eine interkom- munale Zusammenarbeit zusammengeschlossen.
Niederdorfelden/Schöneck/Nidderau. Die öffentlich-rechtliche Rahmenvereinbarung für die interkommunale Zusammenarbeit der Feuerwehren haben nicht nur Schönecks Bürgermeisterin Conny Rück, ihr Nidderauer Kollege Gerhard Schultheiß und Niederdorfeldens Rathauschef Klaus Büttner unterschrieben – auch die Amtsinhaber aus Maintal, Bruchköbel, Erlensee, Großkrotzenburg und Hanau sind Teil des Projekts.
Bereits seit Juli 2004 gibt es eine entsprechende Kooperationsvereinbarung der Städte Hanau und Maintal. „Seither haben wir zusammen zahlreiche Projekte durchgeführt, etwa die gemeinsame Anschaffung einheitlicher Atemschutzausrüstung oder je eines Feuerwehrfahrzeugs für Maintal und Hanau“, berichtet der Maintaler Stadtbrandinspektor Andreas Matz. Aufgrund der guten Erfahrungen wurde der Kreis der teilnehmenden Kommunen mit dem neuen Vertrag nun entsprechend erweitert.
Klamme Kassen
Die Kooperation im Feuerwehrwesen erfolgt im Rahmen der kommunalen Gemeinschaftsarbeit nach dem hessischen Verwaltungsverfahrensgesetz. In der Vereinbarung verpflichten sich alle Partner, fortlaufend gemeinsam zu prüfen und festzulegen, bei welchen feuerwehrtechnischen Aufgaben und in welchem Umfang eine Zusammenarbeit möglich und sinnvoll ist – vor allem in Hinblick auf wirtschaftliche Vorteile, Qualitätserhalt oder Qualitätsverbesserung.
Schönecks Gemeindebrandinspektor Thomas Walter ist Mitinitiator der Kooperation. „Schon vor Jahren haben wir eine Einkaufsgemeinschaft ins Leben gerufen, um Kosten zu sparen“, berichtet er. Ein wichtiger Grund sind die klammen Kassen der Städte und Gemeinden. Die Wehren, die sich auch sonst schon unter die Arme griffen, wollten die Zusammenarbeit ausweiten. „Es geht hauptsächlich um Anschaffungen in größerem Rahmen“, berichtet Walter. Als Beispiel nennt er den Kauf von Schläuchen. „Wenn man statt 40 gleich 400 Stück bestellt, bekommt man einen ganz anderen Preis.
Wichtig war den Wehren, ihr Vorhaben auch politisch abgesegnet zu wissen: „Deshalb haben wir den Kooperationsvertrag gemacht, den die Bürgermeister unterschrieben haben.“ Der gelte nun erst einmal bis 2025, doch bereits 2018 solle bilanziert werden: „Was wurde gespart und wo liegen wir?“ Unter Umständen könnte der Zusammenschluss sogar Fördergelder vom Kompetenzzentrum für interkommunale Zusammenarbeit Hessen bekommen. „Das wollen wir beantragen“, sagt Walter.
„Die interkommunale Zusammenarbeit ist ein geeignetes Instrument, die Gemeinden und Städte mit ihren Feuerwehren in die Zukunft zu führen“, heißt es in dem Vertrag.
Wichtig sei auch der Synergie-Effekt bei der Aus- und Fortbildung: Schulungen an den Geräten und an der Ausrüstung könnten gemeinsam realisiert werden. Dies sei finanziell und vom Zeitaufwand her wesentlich günstiger als eine externe Schulung.
Schönecks Bürgermeisterin Conny Rück, die den Vertrag ebenfalls unterschrieben hat, freut sich über die Zusammenarbeit: „In Zeiten, in denen sowieso Sparen angesagt ist, gilt es, Synergien zu bündeln. Dass das gelungen ist, spricht für die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren.“