Bad Vilbel. Mittlerweile ist es bekannt, dass die Auswirkungen der Coronapandemie, insbesondere die Kontaktbeschränkungen, vor allem auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene negative Folgen haben. Damit muss sich auch das Efzet, das Jugendzentrum der Stadt, auseinandersetzen, wie in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus bekräftigt wird. Auch, wenn im Efzet eine Präsenzbetreuung stattfinden darf, nutzen diese zurzeit wenige Kinder und Jugendliche. Mit Online-Streams sollen nun mehr junge Menschen erreicht werden.
Twitch ist angesagt
Streamingdienste und Onlineplattformen, die diese anbieten, sind heutzutage Realität im Leben junger Menschen. Ob es die bekannten Anbieter von Serien und Filmen sind oder Plattformen wie Youtube, viele junge Menschen tummeln sich dort, um angesagte Videos zu schauen. Doch mittlerweile möchten sie auch teilhaben an diesen Streams. Dies geht besonders gut auf der Onlineplattform »Twitch«. Bekannt wurde diese durch Gamer, die hier ihre Spiele live sendeten und dabei mit Zuschauern sprachen oder gegen sie antraten. Diese Plattform nutzt nun auch das Efzet. »Unsere Idee war, unseren Kids und Jugendlichen mehr anzubieten, als eine aufgezeichnete Show oder Bilder. Wir wollten sie involvieren. Das Efzet setzt bei Präsenzbetreuung auf Teilnahme und Interaktion und dies wollten wir auch in die Onlinewelt übertragen. Unsere Mitarbeiter Simon Erlenbeck-Dinkelmann und Ben Kelcec haben daher ein Konzept entwickelt und setzen dies nun auf Twitch um«, erklärt Harro Ehrmann, der Initiator des Projekts.
Efzet TV geht online
Als »Efzet TV« bieten die beiden Initiatoren des Projekts fortan an mindestens drei Tagen in der Woche verschiedene Formate an. »Sie streamen ihre Spiele und treten gegen unsere Kids und Jugendlichen an. Sie werden aber auch Talkshows veranstalten und zu Themen sprechen, die derzeit bei den jungen Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbelern angesagt sind und wir haben vor, künftig auch Gäste einzuladen, mit denen sich Simon und Ben unterhalten. An allem können die Kids und Jugendlichen teilnehmen, nicht bloß zuhören oder anschauen, sondern das Ganze aktiv mitgestalten«, führt Ehrmann weiter aus.
Die Termine sind dabei bewusst auf den Nachmittag und frühen Abend gesetzt, damit sie zum einen nach der Schule oder nach der Erledigung von Aufgaben im home-schooling liegen und zum anderen, um die Kinder und Jugendlichen abzuholen, die die Präsenzbetreuung im Efzet wahrnehmen. »Viele von ihnen gehen irgendwann nach Hause und finden dort dann kaum Beschäftigung oder fühlen sich durch fehlende Kontakte zu Freunden allein. Diese Kontakte bieten wir ihnen nun mit unseren Streams«, erläutert Ehrmann.
Sozialdezernent Jörg-Uwe Hahn hat sich jüngst eine der Aufzeichnungen angeschaut und ist von diesem Konzept überzeugt. »So sieht moderne Jugendarbeit aus. Das Konzept entspricht voll und ganz der Realität der jungen Menschen und bietet ihnen das, was sie selbst ohnehin suchen. Dabei sind sie jedoch betreut und unsere Leute vom Efzet bieten einen geschützten Rahmen in der virtuellen Welt. Das Engagement ist klasse und die Leidenschaft, mit der das Konzept umgesetzt wird, verdient größten Respekt. Ich danke allen Beteiligten für dieses gelungene Projekt«, zeigt sich Hahn begeistert.
Unter https://www.twitch.tv/ EFZET_BADVILBEL können die Streams abgerufen werden. Alle Termine findet man auf https://efzet-online.de/efzet-events/. Weitere Informationen und Kanäle des Efzet sind hier zu finden: https://efzet-online.de/. (zlp)
zlpb_08Efzet Sreaming