Karben/Nidderau. Die Bundesregierung hat grünes Licht für die Finanzierung des Lückenschlusses der B 3 a in Karben und Wöllstadt sowie der Ortsumgehung Nidderau gegeben. Die Projekte stehen im sogenannten Investitions-Rahmenplan von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Das bedeutet, dass der Bund bereit ist, die Projekte zwischen 2006 und 2010 zu bezahlen, sobald sie fertig geplant und damit baureif sind. Die gute Nachricht aus Berlin übermittelten am Freitag die SPD-Bundestagsabgeordnete Nina Hauer aus Karben und Sascha Raabe aus Rodenbach.
„Das ist schön“, freut sich Karbens Bürgermeister Roland Schulz (SPD) über diese Nachricht. „Das hört sich schneller an, als wir gedacht hatten.“ Bisher hatte in Karben niemand mit einem Baubeginn vor 2010 für die 3,8 bis 4,2 Kilometer lange zweispurige Straße an Kloppenheim, Petterweil und Okarben vorbei gerechnet. Denn allzu weit ist das Verfahren bisher nicht: Anfang nächstes Jahres will das für die Planung zuständige Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) das Raumordnungsverfahren einleiten. Danach soll dann erst die optimale Trasse festgelegt werden, die neben Natur- und Lärmschutz, der idealen Erschließungswirkung auch die (bisher völlig unbekannten) Kosten berücksichtigt. Danach folgen die Entwurfsplanung, die Planfeststellung und dann das Baurecht. Die Nachricht aus Berlin „wird das ASV beflügeln“, ist Bürgermeister Schulz überzeugt.
In der Tat: „Da müssen wir uns wohl sputen“, lacht die ebenso erfreute ASV-Sprecherin Heike Reiche. Dass das Verfahren im Bereich Karben lang dauere, liege allerdings nicht an ihrem Amt: Dessen Fachleute hätten schließlich auf Forderungen aus Karben reagiert und in den vergangenen Jahren immer neue Trassenvarianten in die Planung aufgenommen. Diese intensivere Planung allerdings habe auch einen großen Vorteil: Es würden die Interessen der Bürger möglichst früh berücksichtigt, möglicherweise dadurch auch spätere, zeitraubende Widersprüche verhindert. Und was, wenn es auch im weiteren Verfahren noch örtliche Querelen gibt? „Es ist dann gut, wenn die Politik den Wind aus den Segeln nehmen kann“, sieht die ASV-Sprecherin die lokal Verantwortlichen in der Pflicht. Das sieht Bürgermeister Schulz als selbstverständlich an: „Da wollen wir gerne als Moderatoren eingreifen.“ Denn die B 3 a sei für Karben „immens wichtig“, erinnert der Rathauschef. Außerdem biete sich Karben damit die Gelegenheit, zusätzliche Gewerbeflächen zwischen Kloppenheim und Okarben zu erschließen.
Größtes Projekt im Main-Kinzig-Kreis soll die 30 Millionen Euro teure Südumgehung für Heldenbergen und Windecken im Zuge der B 45 werden, zusammen mit dem Anschluss an die B 521 von Frankfurt und nach Altenstadt.
Der Investitions-Rahmenplan regelt, wo der Bund in den kommenden vier Jahren Geld für Verkehrsprojekte ausgeben will. (FNP/d)