Karben. Im Rahmen der diesjährigen „Internationalen Woche gegen Rassismus“ zeigt der DGB Ortsverband Karben die Bilderausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“. Eröffnet wurde sie im Foyer des Bürgerzentrums von Ellen Benoelken, Mitglied des DGB-Kreisvorstands Wetterau, Arno Enzmann, Vorsitzender der DGB-Region Südost-Hessen und Stadtrat Jochen Schmitt (SPD). Enzmann hob hervor, dass die Wetterau mit ihren ländlichen Gebieten für die Vorhaben der Neonazis geradezu prädestiniert sei. Bei den Neofaschisten handele es sich um eine heterogene Gruppe, die ihr Aussehen – weg von Glatzkopf und Bomberjacken hin zu smarten jungen Männern in Anzügen – und ihr Auftreten – freundlich und höflich statt aggressiv und laut – verändert hätten. Auf insgesamt 29 Tafeln befasst sich die Ausstellung in fünf Blöcken mit dem Thema. Die Tafeln ermöglichen Besuchern einen Gesamtüberblick über den Neofaschismus in Deutschland seit Kriegsende, informieren in Wort und Bild über Ideologie und Praxis dieser rechtsextremistischen Einstellung. Mit der Ausstellung erreicht werden sollen vor allem Schüler, Lehrer und Politiker. Mit diesen drei Zielgruppen und interessierten Bürgern wollen die Mitglieder des DGB-Ortskartells, zusammen mit Bürgern aus der Nachkriegsgeneration, die noch eigene Erinnerungen an den Faschismus in Deutschland haben, in einen Dialog treten.
Schmitt hob hervor, dass Karben nicht braun, sondern bunt sei. Benoelken erinnerte an die über 100 Todesopfer neofaschistischer Gewalt in der Bundesrepublik seit 1990. Die Ausstellung benenne Ursachen für die Ausbreitung rassistischen, nationalistischen und militärischen Denkens und Handelns. Bei allen Unterschieden im Äußeren und im Auftreten eint diese Akteure ihre gemeinsame Weltanschauung.
Die Ausstellung ist bis zum 26. März während der Öffnungszeiten der Stadtverwaltung im Foyer des Bürgerzentrums zu sehen. (hds)