Schöneck. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (Arge) zur Förderung europäischer Partnerschaften Schöneck legten kürzlich am Freitagabend einen Kranz für die Opfer von Charlie Hebdo und der November-Anschläge von Paris vor dem Rathaus in Büdesheim ab. Zugleich wurde am Tag der Kranzniederlegung an den vor 53 Jahren unterzeichneten deutsch-französischen Freundschaftsvertrag im Pariser Élysée-Palast erinnert.
Vorsitzender Michael Kaschel erinnerte um 21.15 Uhr an die beiden unterschiedlichen Ereignisse. Die Uhrzeit stehe in engem Zusammenhang mit dem Beginn der Attentate in Paris. Beide Ereignisse seien mit dem Wort Freundschaft miteinander verbunden, sagte Kaschel. Hintergrund: Der islamistisch motivierte Terroranschlag, der am 7. Januar 2015 auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris verübt wurde, forderte elf Todesopfer und mehrere Verletzte.
Die Terroranschläge am 13. November vergangenen Jahres fanden an fünf verschiedenen Orten in Paris statt. Nach Angaben der französischen Regierung wurden dabei 130 Menschen getötet und 352 verletzt. Zu den Anschlägen bekannte sich die terroristische Vereinigung Islamischer Staat (IS).
Der Freundschaftsvertrag wurde am 22. Januar 1963 von Charles de Gaulle und Konrad Adenauer unterschrieben. Laut Kaschel führte das Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit die beiden Nachbarn nach „Erbfeindschaft“ und verlustreichen Kriegen immer mehr zusammen. Der Vertrag verpflichte beide Regierungen zu Konsultationen in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik. „In der Folgezeit sind zahlreiche Städtepartnerschaften entstanden, wie auch die Verschwisterung zwischen Schöneck und Anould“, sagte Kaschel. Doch die Freundschaft mit Frankreich habe dann am 13. November eine andere Dimension bekommen.
Terroristen hätten damit begonnen, um 21.15 Uhr eiskalt 130 Menschen zu töten und auf diese Weise die gemeinsamen Werte von Frieden und Freiheit der beiden Völker angegriffen. „Jetzt wurde uns allen klar, was Freundschaft noch bedeutet: Gemeinsam trauern, gemeinsam wütend sein und gemeinsam hoffen“, sagte Kaschel. Schon am 13. November habe die Arge spontan einen Kranz vor dem französischen Konsulat in Frankfurt niedergelegt. Die Kranzniederlegung in Büdesheim verbinde den Freundschaftsgedanken des Élysées-Vertrages mit dem Gedenken an die Terroropfer von Paris. (gia)