Bad Vilbel. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke wird am heutigen Donnerstag über den Vorschlag zu befinden haben, den Bad Vilbeler Gaspreis zum 1. Januar 2009 um 0,5 Cent/kWh zu senken. Im gebräuchlichsten Tarif entspricht dies einer Preissenkung von 8,6 %. Bei einem Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr käme die, einschließlich Mehrwertsteuer, einer monatlichen Entlastung von 10 Euro gleich, erklärt Klaus Minkel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Vilbel.
„Wenn die Entwicklung beim Erdölpreis so bestehen bleibt, winkt zum 1. April 2009 noch eine deutlich höhere Preissenkung, wodurch die letzten beiden Preiserhöhungen zumindest egalisiert werden könnten“, so Minkel. Mit der Gaspreissenkung werde bewiesen, dass die Energiepreise keine Einbahnstraße seien. „Preissenkungen beim Einkauf werden an die Kunden umgehend weitergegeben, die diese Entlastung sicher gut gebrauchen können“, sagt Minkel.
Ein Teil des Gaspreises (nicht die Netzkosten) sei an die Entwicklung des Ölmarktes gekoppelt. Aus dieser häufig kritisierten Bindung resultiere jedoch der Weltmarktpreis. Gäbe es die Koppelung beim Gas nicht, gäbe es auch keinen vergleichbaren Weltmarktpreis und die Abhängigkeit von den Lieferanten wäre beim Gas noch viel größer als beim Erdöl. Während beim Öl zu Tagespreisen eingekauft wird, werden beim Erdgas Durchschnittspreise meist über den Zeitraum von sechs Monaten gebildet. Damit werden sowohl die Ausschläge nach oben als auch nach unten eingeebnet, die den Ölpreis so sprunghaft machen. Ein objektives Bild über die Leistungsfähigkeit eines Lieferanten kann nur der Langzeitvergleich liefern. Die Versorgungsunternehmen haben unterschiedlichste Preisanpassungsklauseln, so dass die einen noch erhöhen, während andere schon den Preis senken.
„Den Langzeitvergleich brauchen die Stadtwerke Bad Vilbel jedenfalls nicht zu scheuen, die in 25 Jahren sechzehnmal zu den drei günstigsten Anbietern in Hessen gezählt haben“, erinnert Minkel. Da Bad Vilbel seit Jahrzehnten auch wegen des Umweltschutzes eine Niedrigpreispolitik beim Erdgas verfolge, sei über einen längeren Zeitraum betrachtet stets die Konkurrenzfähigkeit des Bad Vilbeler Gaspreises gegeben.
„Diese Preispolitik hat zu einer der höchsten Anschlussdichten beim Erdgas geführt und zum zweitniedrigsten Netzpreis in Hessen. Dies ist ein spezifischer Vorteil für alle Bad Vilbeler Gaskunden, der aber nur erhalten werden kann, solange es die Stadtwerke gibt. Käme Bad Vilbel zu einem teureren Netzgebiet, wäre dieser Vorteil sofort weg, wie manch anderer Nutzen, den die Stadtwerke für die Stadt und ihre Bürger erbringen, stellt Stadtwerkechef Klaus Minkel heraus. (sam)