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Ganz entschiedenes Nein aus Petterweil

Der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Petterweil mit ihrer historischen Martinskirche lehnt den Zusammenschluss der Kärber Kirchengemeinden ab. ZLP-Archiv-Foto: Dostalek
Der Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Petterweil mit ihrer historischen Martinskirche lehnt den Zusammenschluss der Kärber Kirchengemeinden ab. ZLP-Archiv-Foto: Dostalek

Karben. Mit einem ganz entschiedenen »Nein!« wollen die zehn Mitglieder des Petterweiler Kirchenvorstands das Vorhaben der Evangelischen Landeskirche in Darmstadt abschmettern, ihre Kirchengemeinde mit anderen zusammenzulegen.
KRITIK AN EKHN-PLÄNEN
Kürzlich tagte der Kirchenvorstand mit Pfarrer Michael Neugber, um über die geplante Zusammenlegung mit den anderen Karbener Kirchengemeinden zu einer Gesamtkirchengemeinde abzustimmen. Die Entscheidung ist eindeutig. »Wir haben beschlossen, nicht mit den anderen Karbener Kirchengemeinden zu einer Gesamtkirchengemeinde zusammenzugehen. Wir werden weiterhin versuchen, unseren eigenen Weg zu gehen, weil wir glauben, dass wir nur so die Ortskirchengemeinde zusammenhalten können«, informierte Vorsitzender Michael Beczkowiak.
Der Petterweiler Kirchenvorstand kritisiert an der geplanten Zusammenlegung der Kirchengemeinden, dass im entsprechenden Artikel der EKHN nicht festgelegt sei, wie es vor Ort in den Gemeinden weitergehen soll; wie es aussieht, wenn der Kirchenvorstand in den Gemeinden aufgelöst wird und ein Ortskirchenausschuss die Arbeit übernimmt. »Die KV-Mitglieder in Petterweil werden von 60 bis 70 Aktiven unterstützt. Wenn man die bestehenden Strukturen auflöst, dann sind sie weg«, befürchtet Beczkowiak. So werde es künftig zwar »viel Engagement und viele Helfer« benötigen, »aber wir sind willens, es zu versuchen«. Viel werde auch davon abhängen, wie gut das Dekanat und die Landeskirche den Kirchenvorstand unterstützen. »Es kann spannend werden«, sind sich die Petterweiler einig.
NUR NOCH HALBE STELLE
Mit ihrem Votum entspreche man dem Selbstverständnis und der Grundordnung der Landeskirche, sagt Beczkowiak. Die EKHN stehe in der protestantischen Tradition der Beteiligung und der Mündigkeit aller Gemeindeglieder. »Ab 2020 wird die volle Pfarrstelle in Petterweil in eine halbe umgewandelt. Für eine volle Stelle sind 1800 Gemeindemitglieder Voraussetzung. Wir haben in Petterweil derzeit 1150«, sagt Beczkowiak. Künftig soll es in Karben nur noch vier Pfarrstellen geben. Derzeit werde bereits an einer Pfarrdienstordnung gearbeitet. In Petterweil soll die Kirche auch dann sonntags für die Gemeinde offen sein, wenn der Pfarrer nicht da ist. »Wir planen dann Gottesdienste ›ohne Pfarrer‹ mit Musik oder Lesungen.«