Kunstrundgang mit acht Stationen
Bad Vilbel. »Kunst in den Vilbeler Gärten erleben« konnten Besucher an acht Orten in der Quellenstadt. Dort präsentierten 24 Künstler des Kunstvereins Bad Vilbel den Bürgern ihre Arbeiten in der Natur und suchten mit den Besuchern das Gespräch.
»Wir bringen Kunst in die Stadt«, lautet das Motto des Kunstvereins. Zu den angebotenen Formaten gehörte kürzlich ein »Kunstrundgang« durch die Stadt. Der fand mit seinem Angebot, von Ausstellung zu Ausstellung zu schlendern, mit dem Rad zu fahren und mit den Kunstschaffenden ins Gespräch zu kommen, großen Anklang.
Die Künstlerinnen und Künstler hatten die Gärten mit ihren Bildern, Fotografien, Keramiken, Objekten und Schmuck in Galerien verwandeltet. Plakate mit bunten Luftballons signalisierten den Kunstrundgängern, wo jemand, verborgen hinter hohen Hecken, seine Schätze präsentierte. Zu den Gastgeberinnen gehörte Marianne Berkenyi auf dem Heilsberg. Die staatlich geprüfte Schmuckgestalterin und Goldschmiedemeisterin setzte ihre Ketten, Ringe und Amulette, effektvoll mit oder neben ihren teils archaisch anmutenden Holzskulpturen wie »Phönix aus der Asche« oder »Eule« in Szene.
Aktuelle Bezüge
Im Garten von Fotografin Angelika Rahmsdorf stellten auch Keramikerin Karin Ostendorf und die Malerinnen Gudrun Voigt und Gisela Stein aus. Die unterschiedlichen Stile und Materialien sorgten mit witzigen Inszenierungen für Hingucker. Karin Ostendorfs Vasen, Schalen und Gefäße harmonieren bestens mit Ikebana-Gestecken. Wie diese sich mit heimischen Kräutern, Blumen und Zweigen arrangieren lassen, zeigte sie Interessenten auf Wunsch.
Ebenfalls in eine Open-Air-Galerie verwandelt hatte Bärbel Rach-Cost ihren großen Garten in Dortelweil. Hier hatte die Hausherrin inmitten des Grüns Skulpturen aus Keramik und Pappmaché und Schalen mit integrierten Briefmarken aufgebaut. Teils hat Bärbel Rach-Cost in ihren Skulpturen Hinweise auf das aktuelle Zeitgeschehen eingebaut. So ist auf einer ihrer Skulpturen das Bild eines Soldaten mit Gewehr abgebildet.
Von der Natur und Menschen gemachte Katastrophen verarbeitet Malerin »Scharlie« Anna-Carola Münch in ihren dynamischen, mit Kohle gemalten Bildern. Mit Bezug zum Ausstellungsort Garten hat die Kernstädterin zudem bunte, wetterfeste Schmetterlinge gestaltet, die sich als Mobile, Blumenstecker und zur Dekoration eignen. »Das ist mein Bildungsprojekt. Ich möchte den Leuten zeigen, welche Schmetterlinge in ihren Gärten und in der Natur flattern.«
Beatrix Rauch aus Schöneck hatte aus ihrem Atelier körperlich betonte, abstrakte Keramikskulpturen, Specksteinarbeiten, Acryl- und Epoxidbilder (Harz) mitgebracht. Schmuck aus Kaffeekapseln und Wikingerschmuck runden die Arbeiten der Autodidaktin ab.
Auch an den anderen fünf Orten des Kunstrundgangs durch die Quellenstadt gab es viel zu sehen und entdecken. Unter anderen nutzte Doris Illian die Ausstellung im Garten von Herta Maria Reitz, um aus ihrem neuen Buch »Verloren, verschwunden, vergangen, aber nicht vergessen« zu lesen. (fau)