Bei der traditionellen Mai-Kundgebung des Ortsverbandes Karben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am Naturfreundehaus konnten sich die Veranstalter über zahlreiche Gäste freuen. Dabei standen ernste Themen auf der Tagesordnung.
Karben. Unter dem Motto „Ja – Wir gestalten die Arbeit der Zukunft“ hat der DGB Karben zum Fest am „Tag der Arbeit“ eingeladen. Unterstützt wird er von den örtlichen Naturfreunden und dem Angelsportverein Okarben – mit Gegrilltem und Kuchen.
Die mehr als 70 Gäste sitzen auf Bänken unter blühenden Obstbäumen. Zunächst geben die Sänger des Gesangvereins Karben / Petterweil mit Chorleiter Hermann Jung mit den Liedern „La Montanara“, „Die Rose“ und „Heimat, deine Sterne“ einen Einblick in die „Breite der Chormusik“, sagt Eckhard Oechler vom Vorstand.
Bernd Benölken, Vorsitzender des DGB-Ortsverbands, begrüßt die Gäste. Mit der Veranstaltung mache die Gewerkschaft deutlich, „dass wir, die arbeitende Bevölkerung, auch eine Macht sind. Wenn wir nicht wären, wer würde dann die Gewinne der Unternehmen erarbeiten?“ Er ermahnt die Verantwortlichen von Städten, Gemeinden und Landkreisen, verantwortungsvoll mit Steuergeldern umzugehen. Und er fordert: „Der Mensch muss im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen!“
In den zurückliegenden Jahrzehnten hätten sich die Gewerkschaften für die Rechte von arbeitenden Menschen eingesetzt und beispielsweise erreicht, „dass wir demonstrieren können, ohne verfolgt zu werden, dass ein Betrieb kein rechtsfreier Raum mehr ist“. Indes stellten Entwicklungen wie Globalisierung und Digitalisierung auch die Gewerkschaften vor neue Herausforderungen. Hierbei müsse „die Würde des arbeitenden Menschen“ der Maßstab sein, appelliert Benölken.
Bessere Bezahlung
Bürgermeister Guido Rahn CDU) begrüße es, dass der DGB in Karben ein „Fest für alle“ ausrichte, und hebt die Bedeutung der Gewerkschaften hervor.
Hauptredner Alwin Boekhoff vom Vorstand der IG Metall aus Frankfurt heizt den Zuhörern ordentlich ein. Er skizziert das Ringen um die Einführung des Mindestlohns und mahnt, für den Erhalt des Wohlstandes müsse täglich gekämpft werden. Boekhoff spricht sich für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen für Erzieher und für Pflegekräfte aus. Diese gesellschaftlichen Aufgaben müssten auch von der Wirtschaft mitfinanziert werden. Die Gewerkschaften arbeiteten hin auf das Ziel für „ein schöneres Leben für alle in einer besseren Welt“, ergänzt Benölken.