Karben. Die Sanierung aller Ortsdurchfahrten in den Karbener Stadtteilen soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Nun werden Vorarbeiten an den Rohren und Leitungen in der Ludwig- und Burg-Gräfenröder-Straße in Groß-Karben vorgenommen, die eine Vollsperrung zur Folge haben.
Wer aktuell die Ludwigstraße Groß-Karben durchqueren möchte, um nach Burg-Gräfenrode zu fahren, oder um über die Nordumgehung zur B 3 zu gelangen, sieht sich vor einem runden weiß-roten Schild und Absperrzäunen. Geht man zu Fuß die Straße hoch, begegnet einem sofort ein kleiner Bagger. Dieser hat seine Arbeit bereits getan. Beweis ist ein rechteckiges Loch im Boden, dass die Kanäle und Rohre offenlegt.
Seit dem 25. März und bis voraussichtlich Juli werden in der Ludwig- und Burg-Gräfenröder-Straße die Rohre und Kanäle saniert. Ein Ärgernis für Autofahrer und Anwohner. Besonders vor dem Hintergrund, dass die komplette Sanierung der Ortsdurchfahrt in diesem Jahr erst noch anstehen wird. Hierfür hat die Stadt Karben im Haushalt 2024 1,3 Millionen Euro eingeplant.
Verzögerungen
vermeiden
Daher ist die Frage berechtigt, ob diese Vorarbeiten nicht auch während der Komplettsanierung hätten vorgenommen werden können. Dagegen sprechen aber mehrere Gründe, wie Stadtsprecher Dominik Rinkart schreibt. »Die Reparaturen an den Hausanschlüssen müssen bei einer Straßensanierung zwangsläufig als erstes erledigt werden.« Erst wenn dies erledigt sei, könnten die anderen Baumaßnahmen gestartet werden. Es empfehle sich daher, »diese Arbeiten unabhängig voneinander vorzunehmen«. Dadurch könnten einzelne Bauabläufe besser geplant werden. Der Vorteil daraus sei, dass sich die verschiedenen Bautrupps nicht im Weg stehen könnten und damit Verzögerungen vermieden werden.
»Es ist ein bewährtes und übliches Vorgehen, solche Reparaturen als vorbereitende Maßnahmen zu erledigen«, erklärt der Stadtsprecher und schreibt weiter: »Dies wurde bisher bei allen Straßensanierungen in Karben so gehandhabt, nicht immer war dafür jedoch eine Vollsperrung nötig.« Als weiteren Vorteil nennt Rinkart, dass durch diese vorbereitenden Maßnahmen keine Arbeiten in der Tiefe mehr nötig seien und damit die Erneuerung der Straße unmittelbar gestartet werden kann.
Reparaturen kosten rund 100 000 Euro
Das diese Sanierungen bitter nötig seien, zeigen die Ergebnisse der routinemäßigen Beschauungen der Kanäle. Insgesamt 22 Schäden konnten festgestellt werden, schreibt die Stadt. »Dabei handelt es sich um kleine Risse oder Absenkungen, die mit der Zeit entstanden sind, oder Wurzeln, die in das System eingedrungen sind.« Solche Schäden seien altersbedingt und nicht unüblich. Der Straßenverkehr und die daraus resultierenden Vibrationen würden dazu beitragen, dass das Kanalsystem verschleiße.
Um die 22 Schäden an den Hausanschlüssen, Sinkkästen und Straßeneinläufen zu reparieren, muss die Straße von Baggern geöffnet werden. »Da der Kanal im betroffenen Bereich in der Mitte der Straße liegt, ist für die Reparatur leider eine Vollsperrung nötig.«
Die Kosten für die Vorarbeiten an den Rohren betragen rund 100 000 Euro. Diese Summe gehöre aber nicht zu den Mitteln, die im Haushalt für die Sanierung der Ortsdurchfahrt zurückgestellt wurde. Der Stadtsprecher: »Die Kosten für die aktuellen Maßnahmen werden separat verbucht, da es dabei um die Reparatur von Einzelschäden geht.« Von Patryk Kubocz