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Bad Vilbel (cf). Den Weg ins Fitnessstudio konnten sich Dortelweils Ortsvorsteher Herbert Anders (CDU) sowie 14 Bürgerinnen und Bürger am Samstagmorgen sparen. Sie absolvierten ihr Kraft- und Ausdauertraining an der frischen Luft direkt an der Nidda. Gemeinsam mit vier städtischen Mitarbeitern des Gartenamtes setzten die Bürger, entlang des rechten Nidda-Ufers 17 heimische Laubbäume. Sie werten das naturbelassene Areal »Am Kies« zwischen der Niddabrücke am Sportplatz bis zum Ende der Kleingärten weiter auf. Sie bieten Insekten, Vögeln und Kleintieren einen zusätzlichen Lebensraum, werden im Laufe der Jahre Spaziergängern Schatten spenden sowie mit ihren Blüten, Laub und Früchten zu jeder Jahreszeit ein echter Hingucker sein.
Von Mirabelle
bis Eberesche
»Wir pflanzen heute in Abstimmung mit dem Gartenamt und den Stadtwerken, dem Wetteraukreis und Behörden wie dem Wasserverband 17 heimische Laubbäume. Es sind Ebereschen, Hainbuchen, Linden, Weiden, Mirabellen-Bäume und Ahorne.« Bei allen sechs Baumsorten handelt es sich um Gehölze, die häufig für Rekultivierungen genutzt werden, in Mischwäldern, auf Streuobstwiesen und in Gärten vorkommen. Alle genannten Baumsorten kommen mit praller Sonne wie auch Schatten zurecht und stellen wenig Ansprüche an den Boden.
Die neuen Bäume sind teils Ersatz für 25 alte, die seit 2019 wegen des Ausbaus des Niddaradweges entfernt werden mussten. Die Pflanzungen vorbereitet haben Alexander Kasimir, Leiter der Bad Vilbeler Grünpflege, und seine Mitarbeiter. Sie hatten die Pflanzlöcher ausgehoben, die Bäume, Pflanzpfähle, Werkzeuge und Material wie Drainagerohre, Gießringe, Gurte und Biberschutz an Ort und Stelle deponiert.
Schutz vor
Biberfraß
Mit vereinten Kräften setzten die Teilnehmer die Bäume samt Wurzelballen in die vorbereiteten Pflanzlöcher. Das war teils wegen der Größe und des Gewichts der Bäume, teils aufgrund des abschüssigen Damms eine Herausforderung. Ebenfalls viel Kraft kostete es, die Pfähle mit einer Pfahlramme in den Boden zu schlagen. Danach wurden das Drainagerohr und der Gießring verlegt, die Pfähle mit Brettern und Gurten befestigt und der Biberschutz angebracht.
Das dieser gegen den Schutz vor Biberfraß nötig ist, ließ sich beim Blick auf den Stamm eines tiefer am Wasserrand stehenden Baumes feststellen. Da hatten die Nager bereits einen Teil der unteren Rinde abgefressen. Die Gartenamt-Mitarbeiter zeigten den Teilnehmern unter anderem, worauf sie beispielsweise beim Anlegen von Gießrändern achten müssen. Nicht einfach war es, zu erkennen, welche Baumart gesetzt werden sollte. Verwelkte braune Blätter oder laubfreie Äste boten Laien kaum Anhaltspunkte zum Identifizieren.
Der erste Baum nach dem Steg ist eine Eberesche, der zweite eine Mirabelle der Sorte »Von Nancy«. Bevor letztere in das Pflanzloch eingesetzt wurde, entdeckten die Helferinnen und Helfer einen toten Wanderfalken im Aushub. Er hat jetzt unter dem Baum eine schattige Ruhestätte am Fußweg gefunden. »Diese Aktion ist eine gute Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger, sich aktiv an der Gestaltung unseres Stadtteils zu beteiligen. Jeder Baum ist ein Beitrag zu mehr Lebensqualität und Umweltfreundlichkeit in Dortelweil«, erklärt Ortsvorsteher Herbert Anders.
Alle neuen Bäume bieten unzähligen Insekten, Flechten, Moosen und Tieren einen exklusiven und wichtigen Lebensraum. Anders hatte in der Mittagspause für das leibliche Wohl der fleißigen Helfer Getränke und einen Imbiss vorbereitet.