Karben. Die Toiletten im Vereinsheim des FSV Kloppenheim war ganz schön in die Jahre gekommen. Seit dem Bau des Hauses »Am Hang« vor etwa 60 Jahren hatte niemand mehr Hand angelegt. Dementsprechend gingen weder Gastmannschaften noch Zuschauer gerne dort aufs stille Örtchen. »Am Ende weigerten sich sogar die eigenen Vereinsmitglieder, vor allem die weiblichen, die Toiletten zu benutzen«, erzählt Mathias Weber, der Vaorsitzende der Abteilung Fußball.
Im Oktober des vergangenen Jahres startete eine große Umbaumaßnahme, die von lokalen Firmen und von der Stadt Karben handwerklich und finanziell unterstützt wurde. Die Damen- und Herrentoiletten bekamen Plätze in der oberen beziehungsweise unteren Etage. Ein separates WC wurde an der Vorderseite des Gebäudes neu gebaut. Demnächst soll dessen Zugang noch barrierefrei ausgearbeitet werden. Bei der Neugestaltung musste eine Menge altes Baumaterial abgetragen und entsorgt werden.
Entstanden sind nun moderne, geflieste Sanitärbereiche – für die Damen sogar mit einem exklusiven Ausblick hinunter auf das Spielfeld. Was die vier Karbener Firmen HLS, Lüttgen, Martinez und Wagner aus dem einstigen Sorgenkind gemacht haben, kann sich sehen lassen. Neben den Toiletten mussten noch Teile der Elektrik erneuert und neue Sicherungskästen gesetzt werden. Der Verein kümmerte sich um die organisatorischen Dinge. Alle Arbeiten seien als Freundschaftsdienst erledigt worden.
Vom Ergebnis begeistert zeigten sich nicht nur die Funktionäre des FSV Kloppenheim, sondern auch Bürgermeister Guido Rahn. Das Kommunale Immobilien Management (KIM) der Stadt hatte die Bauaktion mit rund 50 000 Euro unterstützt. Eine 6600-Euro-Spende kamen von HLS-Geschäftsführer Hartmut Liedtke.
»Kloppenheim war jetzt einfach mal dran«, sagt Rahn. »Der Fußballplatz ist sehr schön gelegen. Daraus lässt sich noch vieles machen.« Damit meint Rahn zum Beispiel das projektierte Kunstrasenfeld, dessen Umsetzung wegen Corona weiter nach hinten geschoben werden musste. Es soll als Spielfeld für die jüngsten Nachwuchskicker und als Trainingsplatz für alle Kloppenheimer Mannschaften dienen. Als Nächstes stehe die Sanierung des Weges zwischen Eingangstor und Vereinsheim auf der Agenda. Dass auch diese Maßnahme unabdingbar ist, zeige sich immer bei starken Regenfällen. Noch in diesem Jahr werde dieses Problem gelöst.
»Im Herbst und Winter entstehen hier bei Nässe regelrechte Spurrillen, das Laub der Bäume macht den Boden sehr schmierig«, erklärt Weber. »Das ist zum Laufen nicht besonders angenehm.« Peter Lüttgen, der mit seinem Malereibetrieb Arbeiten »querbeet« erledigt hat, pflichtet ihm bei. »Bei schlechter Witterung konnten wir mit unserem Auto kaum ans Vereinsheim heranfahren.«
Für die Firmen aus Kloppenheim war Hilfe in jedem Fall Ehrensache. Hartmut Liedtke von HLS (Heizung-Lüftung-Sanitär: »Was wir gemacht haben, war schon längst überfällig. Das Ergebnis passt und kann dem Verein künftig als Aushängeschild dienen«, urteilt er. (jüs)
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