Nidderau. Für die meisten der Kinder in Rumänien und Bosnien-Herzegowina ist das Päckchen aus Deutschland das einzige Geschenk zu Weihnachten. Das Fest können sie nicht feiern, weil sie in den Krisen- und Elendsvierteln Ost- und Südosteuropas in größter Armut leben. Die Päckchen spenden ihnen Freude, Trost und Hoffnung im tristen Alltag.
„30 000 Päckchen aus dem Main-Kinzig-Kreis, Frankfurt und Offenbach wurden 2010 verteilt“, erklärte Karl Eyerkaufer (SPD), der frühere Landrat des Main-Kinzig-Kreises und Vorsitzender des Beirats der Stiftung. Er selbst stiftete drei Päckchen.
Positive Bilanz
Zum vierten Mal konnten am Samstag auf dem Marktplatz in Windecken Päckchen für bedürftige Kinder abgegeben werden. Organisiert wurde die Aktion von Silvia Herrmann, Sekretärin von Bürgermeister Gerhard Schultheiß. „Wir haben bereits unter der Woche 40 Päckchen von Schülern der Bertha-von-Suttner-Schule erhalten und 20 von Privatpersonen“, zog Hermann zufrieden Bilanz. 380 Päckchen kamen im vergangenen Jahr zusammen. Auch in diesem Jahr kamen trotz nasskaltem Regenwetter viele Spender zu Fuß, per Rad oder mit dem Auto, um Päckchen abzugeben. Diese waren in Geschenkpapier mit weihnachtlichen Motiven eingeschlagen und vielfach mit dekorativen Schleifen versehen. Einige Pakete waren mit Anhängern geschmückt.
Ada Merkel aus Kaichen fügte ihrem Paket eine Weihnachtskarte bei. Sie spendete zwei Stofftiere, einen Zwerg und Hund, ein Malbuch mit passenden Stiften und Süßigkeiten. Die zehnjährige Laura aus Nidderau gab ihr Päckchen in Begleitung ihres Vaters ab und verriet, dass ein großer Stoffbär und ein Garfield-Ordner ausgewählt wurden. Der dreijährige Fynn aus Ostheim hielt ebenfalls ein Päckchen in Händen. Der Inhalt: Ball, Schokolade, Puzzlespiel, Malstifte und Schminkutensilien. Mit einem Aufkleber auf dem Päckchen machten viele Spender kenntlich, ob das Geschenk für ein Mädchen oder einen Jungen geeignet ist. Christoph Hantke reiste eigens aus Rimbach im Odenwald an. Er entlud rund 100 kleine und große Päckchen, die von Schülern zweier Schulen innerhalb von zehn Tagen zusammengestellt und verpackt wurden. Auch 2010 hatten sich die Schüler an der Aktion „Weihnachtspäckchen für Kinder in Not“ beteiligt. Gestiftet wurden Spielsachen, Kinderkleidung, Kuscheltiere, Bücher und Hygieneartikel. Unzählige Geschenkpakete gab es auch von der evangelischen Gemeinschaft Ostheim. Viele bunte und kuschelige Plüschtiere hatte der EC Rote Teufel, Eishockeymannschaft aus Bad Nauheim, mitgebracht. Geschäftsführer Andreas Ortwein und die Spieler Matthias Baldys und Dennis Cardona lieferten die Gaben ab. Stadtrat Hanstheo Freywald (SPD) half emsig mit, die Päckchen in ein städtisches Fahrzeug zu laden.