Bad Vilbel. Als Jugendlicher spielte Friedel Lutz in seiner Heimatstadt beim FV Bad Vilbel Fußball. Als nicht mehr genügend Spieler zusammenkamen, schloss er sich der Eintracht Frankfurt an. Nach den Jugendjahren rückte er in den Oberliga-Kader vor und gewann 1958/59 gleich in seiner ersten Saison mit der Eintracht die Deutsche Meisterschaft.
1960 zog Friedel Lutz mit dem Team im damaligen Pokal der Europäischen Landesmeister nach einem sensationellen Sieg im Halbfinale bei den Glasgow Rangers ins Finale ein. Gegen Real Madrid gab es dann eine 3:7-Niederlage, aber die Eintracht war das erste deutsche Team, das ein europäischen Finale erreichte.
Für die Eintracht bestritt Friedel Lutz – fast ausschließlich auf der Mittelläuferposition – insgesamt 324 Ligaspiele, davon 200 in der Bundesliga. Viermal trug er sich dabei in die Torschützenliste ein. 1973 beendet er seine Karriere in den oberen Spielklassen. Unterbrochen war seine Zeit bei der Eintracht lediglich in der Saison 1966/67 als er für 1860 München in der Bundesliga spielte.
Bei Länderspielen war Friedel Lutz von 1960 bis 1966 insgesamt zwölfmal im Einsatz. Während seiner aktiven Zeit gab es noch keine Einwechselmöglichkeit, das heißt, die Startelf musste auch immer durchspielen. Im Nationalteam stand Friedel Lutz als Mittelläufer und Abwehrspieler immer etwas im Schatten von Willi Schulz (Hamburter SV) und Horst Höttges (Werder Bremen).
Nach der Eintracht spielte Friedel Lutz noch bei TuS Maccabi Frankfurt, der SpVgg Neu-Isenburg und dem FC Rhein-Main sowie im Eintracht Traditionsteam. Auch während seiner aktiven Bundesligazeit arbeitete Friedel Lutz immer zumindest halbtags als gelernter Schlosser und Betriebsleiter. Als sein Betrieb den Firmensitz von Frankfurt nach Berlin verlegte, nahm Friedel Lutz das von Bernd Hölzenbein unterbreitete Angebot der Eintracht Frankfurt wahr und wurde ab 1955 Zeugwart im Profibereich. 2003 ging er in den Ruhestand, war bis 2010 aber noch weiterhin bei der SGE tätig. (hir)