Karben. Das große Dorffest Anfang August zum 50. Jahrestag des Zusammenschlusses von Petterweil mit der Stadt Karben fällt aus. Es habe zu wenige Zusagen für eine Beteiligung seitens der Vereine gegeben, lautete die Begründung des Petterweiler Ortsvorstehers Dennis Vesper (SPD) in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates. Dieses und andere Themen standen auf der Tagesordnung des Gremiums. Darunter die Müllumfrage der Stadt.
Dabei war zur Vorbereitung des Jubiläums-Dorffestes Anfang des Jahres ein extra Komitee ins Leben gerufen worden. Doch der Petterweiler Ortsvorsteher Dennis Vesper kündigte eine Ersatzlösung für den Ausfall des Festes an. »Wir versuchen nun stattdessen, ein normales, aber auch deutlich kleineres Dorffest auf die Beine zu stellen«, sagte Vesper hoffnungsvoll.
Schwerpunkt der Ortsbeiratssitzung war die Präsentation zum Thema Glasfaserausbau für ganz Karben. Auch in Petterweil folgten nach den ausführlichen Erklärungen durch den Mitarbeiter der Firma Yplay Germany, Dominik Weisensell, die üblichen Fragen aus dem Kreis der etwa 30 Sitzungsteilnehmenden nach technischen Details der innerhäuslichen Verkabelung und den Preisangeboten.
Zweifel am Sinn
der Müllumfrage
Danach aber drehte sich wieder alles um die Angelegenheiten des Stadtteils. So rief Vesper beispielsweise in seinen Mitteilungen zur Teilnahme an der Umfrage zur Müllentsorgung in der Stadt auf, die bis Ende März online läuft. Nur so könne die Stadt ermitteln, auf welcher Basis demnächst der neue Vertrag mit dem Entsorger abgeschlossen werden soll. Auf die entscheidende Frage aus dem Publikum »Was ist denn für uns Bürger preislich günstiger, das Wiegen des Mülls oder der Pauschalpreis?« wussten allerdings weder er noch das anwesende Magistratsmitglied Stephan Theiß eine Antwort. Die Reaktion aus dem Publikum kam prompt: »Ja, warum soll ich dann an der Umfrage teilnehmen, wenn ich nicht mal alle Details, also alle Vor- und Nachteile jedes Systems weiß?«
Nachfragen gab es auch bei den Mitteilungen zu dem neuen Wohngebiet »Nördlich der Fuchslöcher«. Warum sich das Vergabeverfahren so in die Länge ziehe und wann denn endlich mit dem Baubeginn zu rechnen sei. »Mit der Feuerwehrhalle wird es losgehen – voraussichtlich im Februar 2023. Die Erschließungsarbeiten sollen allerdings schon in diesem Herbst starten. Mit der Wohnbebauung würde dann im Sommer gestartet«, antwortet Theiß. Er verriet sodann auch, warum sich das Verfahren so in die Länge gezogen habe. »Die Grundstücksverhandlungen dauerten länger als erwartet, und auch das Vergabeverfahren war schwieriger und langwieriger als ursprünglich geplant«. Das Ergebnis des Vergabeverfahrens solle nun endgültig in wenigen Tagen vorliegen.
Zu den Mitteilungen des Magistrats gehörte auch der Bericht über die in Karben angekommenen Flüchtlinge aus der Ukraine. Zurzeit hielten sich in Karben 80 registrierte Ukraine-Flüchtlinge auf. Die »Dunkelziffer« liege vermutlich höher, da sich nicht alle registrieren lassen wollten. Vielmehr wollen viele von ihnen so schnell wie möglich wieder zurück in ihre Heimat. Auch bezüglich der vom Wetteraukreis zugewiesenen Flüchtlinge gebe es Fragen. So seien für diese Woche 13 Personen zur Unterbringung in Karben angekündigt worden, erschienen sei jedoch bisher kein einziger.
Bei der Beratung der gemeinsamen Anträge von CDU, SPD und FDP ergab sich nur bei einem größeren Punkt Redebedarf aus dem Publikum, nämlich bei dem Antrag auf Aufstellung eines zentralen Schaukastens mit allgemeinen Informationen aus und über das Dorf.
Schaukasten für Infos am Bürgerhaus
Beklagt wurde vor allem, dass die bereits über den ganzen Stadtteil verteilten Kästen weder zugänglich für Mitteilungen noch gut gepflegt seien. »Genau deshalb wollen wir einen zentralen Kasten am Dorfgemeinschaftshaus haben«, begründete Albrecht Gauterin (CDU) seinen Antrag. Dem Antrag wurde anschließend genauso einstimmig entsprochen wie den Anträgen auf Neugestaltung der Bürgersteige rund um das Bürgerhaus mit einheitlicher Bepflasterung und Schaffung von Sitzgelegenheiten sowie dem Prüfauftrag auf Anbringung von Geschwindigkeitsbegrenzungsschildern auf der Sauerbornstraße.
Da für die Sauerbornstraße Temposchilder von der Straßenverkehrsbehörde bereits abgelehnt wurden, sollen die Autofahrenden nun mit plakatähnlichen Tafeln an Laternen oder Bäumen auf eine freiwillige Temporeduzierung auf Tempo 30 hingewiesen werden.
Von Jürgen W. Niehoff
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