Karben. Die Nachfrage an stationären Hospizunterbringungen steigt – nicht zuletzt weil die Qualität der Versorgung durch hohen Standard überzeuge. Deshalb soll der Wetteraukreis ein stationäres Hospiz erhalten, da es hier bisher keine entsprechende Einrichtung gibt.
Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer jüngsten Sitzung auf Antrag der Freien Wähler den Beitritt der Stadt zum Förderverein Hospiz für den Wetteraukreis beschlossen.
»Damit möchten wir das erste stationäre Hospiz in der Wetterau unterstützen«, schreibt Laura Macho in einer Pressemitteilung der Freien Wähler. Die Einrichtung möchte eine würdige Sterbebegleitung in einer wohnlichen Atmosphäre und mit der nötigen medizinisch-pflegerischen Versorgung ermöglichen«, so Macho.
Bei einem Termin mit der Stadtverordneten der Freien Wähler aus Bad Nauheim, Katja Bohn-Schulz, die zudem auch Vorstandsmitglied des Fördervereins Hospiz Wetterau ist, haben sich die Fraktionsmitglieder der Freien Wähler Karben über den Sachstand und das weitere Vorgehen informiert. »Bereits vor einer Eröffnung des Hospizes ist es erforderlich, den finanziellen Grundstock für die Absicherung zu legen«, erläuterte Bohn-Schulz. »Die Wetterau benötige schon lange ein Hospiz, und man sei dankbar, dass sich nun diese perfekte Lösung abzeichne«, so Bohn-Schulz. Da die Kosten des Hospizes nicht zu 100 Prozent von den Krankenkassen gedeckt würden, sei es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Deckungslücke durch einen Förderverein aufgebracht wird. »Wir haben seit unserem Bestehen ab März 2019 durch verschiedene Aktionen bereits die Mittel gesammelt, die den Betrieb des Hospizes bereits über das erste Jahr hinaus sicherstellen«, erläuterte Bohn-Schulz.
Außerdem teilt Macho mit, dass der FW-Fraktionsvorsitzende Sitzungsgelder an die Karbener Ambulante Hospizhilfe gespendet habe. »Die Summe ist insbesondere in Coronazeiten beachtlich«, freut sich die 1. Vorsitzende und Koordinatorin Uschi Jacobsen von der Hospizhilfe Karben.
»Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Covid-19-Pandemie war es nicht möglich, Info-Stände und Veranstaltungen, Tage der offenen Tür, öffentliche Veranstaltungen etc. für Einnahmen zu organisieren«, teilte sie Laura Macho in einem Gespräch mit. Damit fehle Geld.
»Im Mittelpunkt der Hospizarbeit steht der schwerstkranke und sterbende Mensch mit seinen Wünschen und Bedürfnissen sowie seine Angehörigen und Nahestehenden«, erklärt Jacobsen. Einer der am häufigsten geäußerten Wünsche sei, bis zum Lebensende zu Hause oder im vertrauten Umfeld zu bleiben. Dies zu ermöglichen, sei eine der wesentlichen Aufgaben der ambulanten Hospizdienste.
»Aufgrund der großzügigen Spende können wir nun neben der Qualifizierung unserer Sterbebegleiter/innen auch in der Trauerbegleitung ausbilden«, sagt Jacobsen. (zlp)
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