Nidderau. Rund 21 Kilometer ist die Hohe Straße, der Weg für Radler, Wanderer sowie für die Landwirtschaft, lang. Einzig bei Schöneck muss nun noch etwas gemacht werden.
Der Blick vom Wartbaum über die Landschaft ist großartig. Aber es ist nicht die einzige Stelle an der Hohen Straße, die zum Verweilen einläd. 15 Aussichtspunkte mit Sichtachsen und Weitblick oder Rastplätze und Leseecken an lauschigen Ecken verteilen sich zwischen Bergen-Enkheim und Marköbel. Doch der Weg dazwischen war bisher vor allem für Radler und Inline-Skater schwer, fehlte doch an einigen Stellen der Asphalt.
Das hat sich nun geändert. Knapp sechs Kilometer lang und 3,50 Meter breit ist der neue Asphalt, der Weg nun durchgehend asphaltiert. Vier Kommunen waren am Ausbau beteiligt: Von den Gesamtkosten (650 000 Euro) übernimmt das Land Hessen etwa die Hälfte. Für Niederdorfelden werden rund 30 000, für Nidderau 80 000, für Bruchköbel 60 000 und für Hammersbach 120 000 Euro fällig. Nicht dabei war Schöneck – das liegt laut Nidderaus Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD), dessen Rathaus den Ausbau federführend betreute, am Windpark, der derzeit errichtet wird. Unter dem schweren Gerät hätte die neu asphaltierte Radwegeverbindung gleich gelitten. „Die Strecke vom Galgenberg bis zum Wartbaum wird vom Windkraftinvestor gemacht“, kündigt Heiner Koch, Geschäftsführer des Vereins Hohe Straße an. Dies werde wahrscheinlich Ende des Jahres erfolgen, fügt Schultheiß hinzu.
„Die Hohe Straße ist ein Erfolgsprojekt der interkommunalen Zusammenarbeit“, lobt Hammersbachs Rathauschef Michael Göllner (SPD), der auch Vorsitzender des Vereins Hohe Straße ist, der aus der einstigen GmbH hervorging. Er lobt auch die hervorragende Anbindung an andere Radwege. „Bei mir ist es der Limesradweg.“ Schultheiß fügt hinzu: „Hier am Wartbaum kreuzt der Bahnradweg.“ Doch wichtig ist beiden ein gutes Miteinander von Landwirtschaft und freizeitsuchenden Bürgern. Dazu sollen die Schilder „Fair geht vor“ dienen – und der Ausbau auf 3,50 statt drei Metern, für die das Land seine Zuwendung zahlt.
Wegen der Landwirtschaft gibt es aber keinen glatten Asphalt, der für Inline-Skater besser wäre. „Die Wege müssen landwirtschaftliche Maschinen tragen“, betont Vereinsgeschäftsführer Koch, der auf den land- und forstwirtschaftlichen Ursprung verweist. „Die Doppelnutzung ist uns wichtig.“
Die Entwicklung des Weges, der in den Jahren 2005 und 2006 erstmals ausgebaut wurde, ist aber noch längst nicht am Ende. „Der Plan ist, in Richtung Büdingen weiterzubauen“, kündigt der Maintaler Forstbeamte Koch an. Vom bisherigen Ende am „Weitblick“ wären das weitere zehn bis zwölf Kilometer.